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31.01.2022

Erste Förderbescheide für Trierer "Stadtdörfer"-Projekte überreicht

Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreicht die „Stadtdörfer“-Förderbescheide an OB Wolfram Leibe (hinten rechts) und die Ortsvorsteher Horst Freischmidt (Kernscheid, vorne links) und Ole Seidel (Kürenz).
Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreicht die „Stadtdörfer“-Förderbescheide an OB Wolfram Leibe (hinten rechts) und die Ortsvorsteher Horst Freischmidt (Kernscheid, vorne links) und Ole Seidel (Kürenz).
(pe) Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreichte bei einem Besuch im Trierer Rathaus Förderbescheide für drei Trierer Projekte beim Modellvorhaben „Stadtdörfer” des Landes. Gut 264.000 Euro gehen an die Bürgerbegegnungsstätte „Altes Schulmeisterhaus” in Kernscheid, 108.000 Euro an das Projekt „Aufwertung Schlosspark und Wassergestaltung” in Kürenz und 50.400 Euro an den Nachbarschaftsgarten Petrisberg im gleichen Stadtteil. Dreyer betonte bei der Übergabe: „2020 haben Sie sich mutig und engagiert auf den Weg gemacht und sind dem Teilnahme-Aufruf des Innenministeriums für das Modellvorhaben Stadtdörfer gefolgt. Auch die Corona-Pandemie, die wichtige Beteiligungsprozesse deutlich erschwert hat, konnte Sie nicht aufhalten. Gemeinsam haben die Bürger und Bürgerinnen mit den Ortsbeiräten und Ortsvorstehern ihr Leitbild für „ihr” Stadtdorf entwickelt. Dabei ging es darum, Orte der Gemeinschaft und des sozialen Miteinanders zu gestalten. Ein Projekt, das auch Anlass gibt, optimistisch nach vorne zu schauen und sich auf Zeiten zu freuen, in denen wir uns wieder unbeschwert begegnen können. Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihren Einsatz im Modellvorhaben Stadtdörfer und wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung”, so Dreyer.

Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe bedankt sich beim Land für die ersten drei Förderbescheide beim „Stadtdörfer”-Projekt: „Wir erhoffen uns davon vielfältige Impulse zur Weiterentwicklung der beiden Stadtteile Kürenz und Kernscheid und eine Stärkung der bürgerschaftlichen Begegnungen. Zudem freue ich mich, dass sich die Einwohnerinnen und Einwohner so intensiv mit ihren Ideen und Konzepten in die Projekte eingebracht haben.”

2020 hatte der Stadtrat der Beteiligung der Stadt Trier am Modellvorhaben „Stadtdörfer”, das vom Ministerium des Innern und für Sport initiiert wurde, mit den Stadtteilen Kernscheid, Kürenz und Heiligkreuz zugestimmt. Der beantragte Rahmenförderbescheid über 918.000 Eurowurde vom Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz am 1. Dezember 2020 erteilt.

Grundlage der Teilnahme am Modellvorhaben im Juli/August 2020 waren eine Bürgerumfrage in den Stadtteilen sowie Workshops mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort, in dem sie sich an der Entwicklung einer Vision für ihre Stadtteile beteiligt und Zukunftsthemen identifiziert haben, die in Leuchtturm- oder Leitprojekte münden sollten. Aus den Ergebnissen entstanden die vom Stadtrat 2020 mitbeschlossenen Leitbildentwürfe und Projektskizzen. Nach dem Eingang des Rahmenförderbescheides wurde in den Ortsbeiräten und Arbeitsgruppen der Stadtteile entschieden, welche Leitprojekte aus den Projektskizzen von der Verwaltung auf ihre Realisierbarkeit geprüft und in Projekte überführt werden sollen. Neben den drei Vorhaben, für die jetzt die Förderbescheide eingingen, hat der Stadtrat am 8. Dezember 2021 der Antragstellung für vier weitere Vorhaben zugestimmt, die derzeit noch im Ministerium bearbeitet werden:

Kürenz:

  • Teilprojekt „Grüne Mitte” Gestaltung und Aufwertung von Verkehrsflächen in der Domänenstraße und im Zufahrtsbereich der Nellstraße, Einbau von Grünelementen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität.
  • Ausschilderung und Ausstattung eines Wanderweges „Rund um Kürenz”
  • Anschaffung einer Möblierung für Treffpunkte in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Neukürenz

Heiligkreuz:

  • Umbau des ehemaligen Umspannwerks der Stadtwerke Trier zu einer Bürgerbegegnungsstätte

Details zu den nun bewilligten Projekten:

  • Kernscheid. Umbau der Erdgeschosswohnung des ehemaligen „Schulmeisterhauses” in eine Bürgerbegegnungsstätte:
    Das frühere „Schulmeisterhaus” in Kernscheid in der Ortsmitte ist seit einigen Jahren teilweise ungenutzt. Der Stadtteil verfügt weder über gastronomische noch über öffentliche Räume, in denen ein Dorfleben und gemeinsame Aktivitäten von Bürgerinnen und Bürgern möglich sind. Soziale Angebote im Stadtteil sind ausschließlich im privaten Umfeld möglich. Das Vorhaben schließt damit eine unbestreitbar bestehende Lücke in der Förderung der Gemeinschaft im Stadtteil und trägt zu einem generationenübergreifenden Zusammenwachsen der Kernscheider Bevölkerung bei. Daher hat sich der Ortsbeirat im Zusammenwirken mit Bürgerinnen und Bürgern klar für die Priorisierung dieses Vorhabens ausgesprochen. Es bildet die Voraussetzung und Grundlage für die Umsetzung weiterer Vorhaben aus dem Leitbildprozess. Der Förderverein Kernscheid e. V. hat sich bereiterklärt, als Träger der Begegnungsstätte zu fungieren. Ein Nutzungsvertrag mit der Stadt Trier wird abgeschlossen. Das Nutzungskonzept ist bereits in Vorbereitung.
  • Kürenz.
    Erneuerung des Teichbeckens im Schlosspark:
    Der Schlosspark ist ein wichtiger Erholungs- und Ruheort in der Stadtteilmitte, insbesondere unter Berücksichtigung der angespannten Verkehrssituation in diesem Bereich. Kernstück des Parks ist der Schlossteich, der wegen seines mittlerweile schlechten Erhaltungszustands in den letzten Jahren immer wieder ausgetrocknet ist. Die Erneuerung des Teichbeckens und die Aufwertung der Wasserzufuhr waren daher im Workshop vom August 2020 ein wichtiges Anliegen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Park. Es sollte auf Wunsch des Ortsbeirats und der Arbeitsgruppe „Grüne Mitte“ weiterverfolgt werden.
    Die Erneuerung des Teichbeckens ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Eine Finanzierung der Erneuerung aus dem städtischen Haushalt war bislang nicht möglich, es konnten lediglich notdürftige Ausbesserungen in Angriff genommenen werden. Auf Wunsch des Ortsbeirates soll das Projekt um eine Sitzgelegenheit am Teich, zum Beispiel in Form einer Plattform, ergänzt werden.
    Einrichtung eines Nachbarschaftsgartens auf dem Petrisberg: Im Workshop wurde die Etablierung eines Nachbarschaftsgartens auf dem Petrisberg als Gemeinschaftsprojekt entwickelt. Durch dieses Projekt können Bewohnerinnen und Bewohner, die bisher kaum eine Beziehung zueinander hatten, ihr soziales Umfeld erweitern. Bereits 2021 wurde auf Vorschlag der Nachbarschaftsinitiative Petrisberg Connect e.V eine provisorische Lösung mit Hochbeeten oberhalb des vorgesehenen Geländes gestartet. Diese hat damit schon zu einem ersten Zusammenwachsen der Nachbarschaft beigetragen.
    Das städtische Gelände auf dem Petrisberg wird dem Verein Petrisberg Connect e.V. für die Nutzung als Nachbarschaftsgarten zur Verfügung gestellt. Die Förderung fließt in die Vorbereitung und Herstellung der Anlage. Die künftige Nutzung regelt der Verein nach vertraglicher Absprache mit der Stadt Trier. Erweist sich dieses Projekt als erfolgreich, soll versucht werden, in Neu- und Alt-Kürenz ebenfalls vergleichbare Vorhaben zu realisieren.

Hinweis an die Redaktionen: Unter „Downloads” finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in höher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „Presseamt Trier” an.

 

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