Sprungmarken
23.05.2025

Richtschnur für klimaneutrale Wärmeversorgung

(kig) Die Richtschnur für die künftige Wärmeversorgung in Trier steht: Mit der großen Mehrheit von 46 Ja- bei nur einer Nein-Stimme und fünf Enthaltungen hat der Stadtrat einen Kommunalen Wärmeplan beschlossen. Das Ziel ist ebenso klar wie herausfordernd: Bis 2045 soll die Wärmeversorgung klimaneutral werden und komplett aus erneuerbaren Energieträgern bestritten werden. Dabei setzt die Stadt auf einen Ausbau der dezentralen Versorgung einzelner Gebäude oder Häusergruppen mit Erd- oder Luftwärmepumpen, Solarthermie, Holzpellets-Heizungen und weiteren Technologien. Auch Potenzialgebiete für den Aufbau von Wärmenetzen mit zentraler Versorgung sind im Wärmeplan enthalten. Im Stadtteil Ehrang-Quint soll das nach der Flutkatastrophe von 2021 erneuerte Gasversorgungsnetz erhalten bleiben, jedoch auf die Nutzung von regional erzeugtem Biomethan umgestellt werden. Für die Verwirklichung des Ziels der Klimaneutralität bis 2045 müssen darüber hinaus Einsparpotenziale soweit wie möglich ausgeschöpft werden.

Mit dem jetzigen Beschluss des Kommunalen Wärmeplans liegt die Stadt Trier über ein Jahr vor der im Bundeswärmeplanungsgesetz festgelegten Frist und übernimmt eine Vorreiterrolle in Rheinland-Pfalz. Für die frühzeitige Aufstellung des Plans erhielt die Stadt eine finanzielle Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium. Die Ausarbeitung erfolgte in Kooperation mit den Stadtwerken und dem Ingenieurbüro ebök aus Tübingen. Der Plan muss nun alle fünf Jahre fortgeschrieben werden.

In der kurzen Debatte im Stadtrat hoben die Rednerinnen und Redner insbesondere den pragmatischen Ansatz der Trierer Wärmeplanung hervor. Dr. Elisabeth Tressel (CDU) sprach von einem „sehr wichtigen Schritt der Transformation zur Klimaneutralität“. Sabine Mock (SPD) richtete den Blick in die Zukunft: „Um die Ziele zu erreichen, müssen wir die Bürgerinnen und Bürger informieren und motivieren und die erneuerbaren Energien in der Bauleitplanung noch stärker berücksichtigen. Wir wünschen uns Ausdauer und mehr mutige Schritte bei der Umsetzung.“ Für Thorsten Kretzer (Bündnis 90/Grüne) ist der Kommunale Wärmeplan ein „bedeutender Meilenstein“, der sich „als realistischer, strategischer Fahrplan am Machbaren orientiert“. Er lobte das Konzept, die Versorgungsnetze zu erhalten, um sie später für grünes Gas nutzen zu können. Michael Frisch (AfD) freute sich, dass der Trierer Wärmeplan „eher pragmatisch als ideologisch geprägt“ sei. Zugleich warnte er vor einem „Anschlusszwang“ für Hauseigentümer bei der Umsetzung von Wärmenetzen.

 
Verweisliste

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis