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07.06.2019

MPG-Schüler gestalten Anne-Frank-Lesung

(pe) Zum 90. Geburtstag von Anne Frank am 12. Juni gibt es bundesweit zahlreiche Lesungen aus ihrem Tagebuch, die das 1945 im KZ Bergen Belsen gestorbene jüdische Mädchen hinterlassen hat. Schüler des Max-Plank-Gymnasiums unter Leitung von Dr. Johannes Verbeek präsentieren eine Lesung aus den weltberühmten Tagebüchern um 17 Uhr in der Stadtbibliothek Weberbach. Sie gehört zum Rahmenprogramm der Sonderausstellung „90 Jahre Anne Frank“, die bis 21. Juli zu sehen ist.

In der überarbeiteten Version ihrer Tagebücher äußert sich Anne Frank auch zu ihrer Lebensphilosophie: „Geh hinaus, auf die Felder, in die Natur und die Sonne, geh hinaus und versuche, das Glück in dir selbst wiederzufinden; denk an all das Schöne, was in dir selber und um dich herum wächst, und sei glücklich.“

90 Jahre nach der Geburt des jüdischen Mädchens ging ihr Traum in Erfüllung. Dank der Kindheitsfreundin Laureen Nussbaum, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA auswanderte und Literaturforscherin wurde, ist die literarisch überarbeitete Fassung des Tagebuchs erschienen. Die Edition „Anne Frank: Liebe Kitty, Ihr Romanentwurf in Briefen“ hat der Secession-Verlag in Zusammenarbeit mit dem Anne-Frank-Haus herausgegeben. An dieser Version der zuvor spontan niedergeschriebenen Aufzeichnungen hat Anne Frank vom 20. Mai 1944 bis zur ihrer Verhaftung Anfang August 1944 gearbeitet.

Als Impuls diente ein Aufruf über den niederländischen BBC-Sender Radio Oranje. In dem letzten Eintrag, den Anne Frank vor der Inhaftierung noch überarbeiten konnte, äußert sie sich zu ihren Motiven:

„Mittwoch, 29. März 1944: Liebe Kitty, gestern Abend sprach Minister Bolkenstein auf Radio Oranje darüber, dass nach dem Krieg Tagebücher und Briefe aus diesem Krieg zusammengetragen werden sollen. Natürlich bestürmten mich alle sofort wegen meines Tagebuchs. Stell Dir mal vor, wie interessant es wäre, wenn ich einen Roman über das Hinterhaus herausbringen würde; allein vom Titel her würden die Leute denken, es sei ein Detektivroman. Aber jetzt im Ernst: Es muss ungefähr zehn Jahre nach dem Krieg schon komisch wirken, wenn wir erzählen, wie wir Juden hier gelebt, gegessen und geredet haben. Auch wenn ich Dir viel von uns erzähle, weißt du nur ein kleines bisschen von unserem Leben.“

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