(pe) Eine gelegentliche Einsamkeit kennt fast jede und jeder. Meistens oder fast immer einsam fühlen sich dagegen deutlich weniger Menschen. Und doch nimmt dieses Phänomen zu und tritt in allen Lebensphasen auf. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veranstaltet daher 2025 wieder die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“. Zwischen 26. Mai und 1. Juni sollen Menschen zusammengebracht werden, Begegnungen geschaffen und über Einsamkeit gesprochen werden. Die Stadt nutzt diesen Rahmen, um die Öffentlichkeit, Betroffene und Angehörige zu sensibilisieren und über Hilfen zu informieren.
Sie ist ein drängendes Problem, hat viele Gesichter und betrifft Menschen ganz unterschiedlich. Hohes Alter, Arbeitslosigkeit und Armut gehören zu den stärksten Risiken. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte Einsamkeit 2023 sogar zu einem globalen Gesundheitsproblem, so schädlich wie 15 Zigaretten am Tag. Einsamkeit wurde lange als Problem im hohen Alter angesehen. Aber in den letzten Jahren sind vor allem auch junge Menschen zunehmend betroffen und daher eine neue Risikogruppe. Spätestens seit der Pandemie ist klar: Besonders belastet sind Jugendliche und junge Erwachsene. Eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung von 2024 zeigt: Knapp die Hälfte (46 Prozent) der befragten 16- bis 30-Jährigen fühlt sich einsam, davon 35 Prozent moderat und etwa zehn Prozent sogar stark betroffen, womit sie einige oder sogar alle Kriterien erfüllen, die auf Einsamkeit hindeuten. Sie ist bei vielen Betroffenen mit Scham verbunden. Dies erschwert die individuelle Linderung der Probleme sowie eine gesellschaftliche Debatte. Daher ist neben der Entwicklung von Zielen und Projekten sowie einer mehrdimensionalen Betrachtung eine gesellschaftliche Sensibilisierung nötig.
Die Stadtentwicklung beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum: Umwelt und Nachhaltigkeit, soziale Ungleichheit, Digitalisierung, Mobilität, Wohnraumversorgung sowie Wirtschaft und Gewerbe. Sie bewegt sich inhaltlich, zeitlich und räumlich zwischen der Stadtpolitik sowie den Erwartungen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger und im Spannungsfeld zwischen heute und übermorgen. Sie stellt sich aktuellen drängenden Fragen zu Folgen des Klimawandels, zu Technologien, zur Schaffung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum, nachhaltigen Mobilitätsformen sowie der Integration von Zuwanderern und der sozialen Teilhabe. Sie muss auch Trends früh erkennen und aufgreifen, um die „Stadt von übermorgen“ vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der sich stets verändernden Städte zu planen.
Sie ist eine komplexe gesellschaftliche Herausforderung mit vielen negativen Folgen für die Gesundheit sowie das soziale Miteinander und daher ein wichtiges Thema der sozialen Stadtentwicklung. Diese trägt eine Mitverantwortung für die soziale Gesundheit und den Zusammenhalt zur Verhinderung einer gespaltenen Gesellschaft sowie steigender Gesundheits- und Sozialkosten. Ohne gezielte Projekte entstehen Stadtteile mit sozialer Entmischung, Segregation oder Gentrifizierung. Einsamkeit schwächt den Zusammenhalt, der Rückzug ins Private führt nicht selten zu einem Vertrauensverlust in Institutionen und sinkender Widerstandsfähigkeit gegen Krisen. Einsamkeit kann auch dazu beitragen, dass Menschen sich nicht mehr gehört oder eingebunden fühlen, Teilnahme, Mitgestaltung und Engagement sinken und sich auch radikale oder demokratiefeindliche Haltungen verstärken.
Da Einsamkeit zunehmend als gesellschaftliches Problem erkannt und auf mehreren Ebenen politisch adressiert wird, haben sich international etwa Großbritannien und die Niederlande auf den Weg gemacht, Einsamkeit vorzubeugen und zu lindern. Auch in Deutschland wurden auf Bundes- und Landesebene Strategien entwickelt, die den Kommunen als Leitfaden dienen sollen, um sich damit auseinanderzusetzen und Projekte vor Ort umzusetzen. Besondere Bedeutung hat das Quartier als Sozialraum, wo Menschen leben und interagieren. Für die Stadtentwicklung sind die Neu- und Umgestaltung wohnortnaher öffentlicher Räume oder „Dritter Orte“, wo beiläufige Begegnungen möglich sind, besonders wichtig sowie die Arbeit freier Träger und Institutionen in den Quartieren. Sie bieten regelmäßige Begegnungsangebote an und bringen Menschen ins Gespräch.
Damit will das Amt Stadtentwicklung | Statistik und Wahlen unter der Federführung von Nadja Driessen auf die Bedeutung der Begegnungsangebote aufmerksam machen. Das ganze Jahr über bieten außerdem viele freie Träger, Orts- und Bürgervereine und die Stadtverwaltung Begegnungsangebote an. Hierüber kann man sich in der Broschüre Offene Begegnungsangebote in der Stadt Trier informieren. Interessierte sind eingeladen, sich eines oder mehrere der vielfältigen Angebote auszusuchen und auch einen Menschen mitzunehmen, den man schon länger nicht mehr getroffen hat.
Weitere Informationen: www.kompetenznetz-einsamkeit.de und www.trier.de/leben-in-trier/
Montag, 26. Mai:
Treffpunkt am Weidengraben: 9.30 Uhr, Frühstück für Ausgeschlafene (für Senioren), 15.15 Uhr: Malen (für alle), Veranstalter: Treffpunkt am Weidengraben.
Ehrang, Parkplatz Sparkasse, 9.20 Uhr, Spaziergang mit Gymnastikstopps (für Erwachsene), Veranstalter: Impuls Trier – Quartier in Bewegung.
Stadtteiltreff Mariahof: 14.30 Uhr, Spielecafé (für Senioren), Veranstalter: Gemeinwesenarbeit Mariahof/Caritas
Sporthalle Unter Gerst: 17 Uhr, Offenes Sportangebot vom Jugendtreff Blue (für Jugendliche), Veranstalter: Palais e. V./Gemeinwesenarbeit Ehrang.
Awo-Seniorenzentrum: 16 Uhr, Familiensingen (für Jung und Alt), Veranstalter: Fidibus – Zentrum für Familie, Begegnung, Kultur.
Ecke Arnulfstraße/am Weiher, Bank hinter Restaurant: 18.15 Uhr, „Der Depression Beine machen“, (für alle), Veranstalter: Impuls Trier.
Dienstag, 27. Mai:
Treffpunkt am Weidengraben: 9.30 Uhr, Krabbeltreff (für Eltern und Kinder), 10 Uhr; Stricken (für Senioren), 10.30 Uhr, Nordic Walking (für alle), 15.15 Uhr, Singkreis (für Senioren), Veranstalter: Treffpunkt am Weidengraben.
Gebäude Pater-Loskyll-Weg 1: 9.30 Uhr, Spaziergang mit Gymnastikstopps in Trier-West/Pallien (für alle), Veranstalter; Impuls Trier.
Stadtteiltreff Mariahof: 18 Uhr, Café International (für Zugewanderte), Veranstalter: Gemeinwesenarbeit Mariahof.
Gebäude Pater-Loskyll-Weg 15, 18 Uhr, Kochen am Abend (für alle), Veranstalter: Gemeinwesenarbeit Trier-West/Caritas.
Gebäude Im Schammat 52: 11 Uhr, Offener Seniorentreff, Veranstalter: Gemeindeschwester plus.
Mittwoch, 28. Mai:
Treffpunkt am Weidengraben 31a: 9.30 Uhr, Gehirnjogging (für Senioren), 15.15 Uhr, Offenes Lerncafé (für internationale Gäste), Veranstalter: Treffpunkt am Weidengraben.
Stadtteiltreff Mariahof: 15 bis 17 Uhr, Café für Seniorinnen und Senioren, Veranstalter: Gemeinwesenarbeit Mariahof, 15 bis 16 Uhr, Spaziergang mit Gymnastikstopps (für alle), Veranstalter: Impuls Trier.
Gebäude Balduinstraße 6: 14.30 bis 15.15 Uhr, Bewegungsspass und Bewegungsfreude für Kinder (für Eltern und Kinder zwischen 1 und 2,5 Jahren), Veranstalter: Familienzentrum Feyen, Kosten: 2,50 Euro pro Termin.
Hort Mariahof: 10 bis 11.30 Uhr, Krabbelgruppe/Babytreff (Eltern und Kinder im Babyalter), Veranstalter: Familienzentrum Trier.
28. bis 31. Mai:
Café Basilika: 13 bis 17 Uhr, offener Treff (für alle), Veranstalter: Evangelische Kirchengemeinde.
Freitag, 30. Mai:
Gebäude Schammat 13a: 20 bis 23 Uhr, Kneipchen im Schammatdorf, (für alle), Veranstalter: Schammatdorf e. V.
Samstag, 1. Juni:
Dorfplatz im Schammatzentrum,: 16 bis 19 Uhr, Kiosk im Schammatdorf (für alle) Veranstalter: Schammatdorf e. V.
Alle Angaben ohne Gewähr: Stand: 9. Mai 2025.