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22.08.2022

Stadt will bis zu 18 Prozent Energie sparen

deine Hand dreht am Thermostat eines Heizkörpters.
In den Büros der Verwaltung wird im Herbst und Winter die Heizung auf unter 20 Grad heruntergeregelt, um Energie einzusparen.

Angesichts der Gasmangellage durch den Krieg in der Ukraine und steigender Energiepreise wird auch die Stadtverwaltung mit Einsparmaßnahmen ihren Teil dazu beitragen, die Versorgung sicherzustellen. Ein Stab im Rathaus hat einen Stufenplan erarbeitet, dessen erste Maßnahmen schon in Kürze umgesetzt werden sollen.

OB Wolfram Leibe machte in einer Pressekonferenz deutlich, dass der Energieverbrauch der städtischen Gebäude am Gesamtenergieverbrauch in der Stadt nur etwa drei Prozent ausmache. Ihm sei aber die Vorbildfunktion der Verwaltung für private Haushalte und die Industrie wichtig. Diese sind mit 34 (Haushalte) beziehungsweise 30 Prozent (Industrie) die großen Energieverbraucher in der Stadt. „Wir müssen auch die anderen Akteure in der Stadt dafür gewinnen, damit wir die Einsparmaßnahmen nach vorne bringen“, betonte Leibe.

Für die Verwaltung hat der Stab unter Leitung von Dezernent Ralf Britten folgende Maßnahmen erarbeitet:

  • Heizungen in Arbeitsräumen in öffentlichen Gebäuden werden mit Beginn der Heizperiode gemäß einer Bundesverordnung heruntergeregelt (zwischen 12 und 19 Grad, je nach Tätigkeit).
  • Es wird untersagt, als Kompensation Heizlüfter in Büros aufzustellen, weil das die Energieeinsparung durch Mehrverbrauch beim Strom konterkarieren würde.
  • Die Warmwasserbereitung per Untertischbehälter wird abgestellt.
  • In Büros, in denen im Sommer Klima-Anlagen laufen, wird die Raumtemperatur von 23 auf 26 Grad erhöht.
  • Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude aus touristischen Gründen wird abgeschaltet (zum Beispiel Dom, Liebfrauen, St. Matthias). Ausnahme ist die Porta Nigra: Das per sparsamer LED-Technik angestrahlte Wahrzeichen der Stadt wird bei Einbruch der Dunkelheit noch eine Stunde lang angestrahlt.
  • In einem Pilotprojekt werden Stadtwerke und Stadtverwaltung versuchen, die Beleuchtung im Verwaltungsgebäude II noch vor dem Winter komplett auf LED umzustellen.

Mit diesen Schritten spart die Verwaltung rund 13 Prozent Energie ein. Mit weiteren Maßnahmen, die in Planung sind, kämen nochmal bis zu fünf Prozent hinzu.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise (siehe Infokasten) appelliert Leibe an betroffene Haushalte, von staatlichen Hilfen Gebrauch zu machen – also etwa einen Antrag auf Wohngeld zu stellen, wodurch Preissteigerungen bei Strom und Gas abgefedert werden könnten. Erste Anlaufstelle für Interessierte ist hier die Behördenrufnummer 115.

Stadtwerke-Chef Arndt Müller informierte, dass die Temperatur des Beckenwassers im Hallenbad um zwei Grad abgesenkt werde, wodurch jährlich 80.000 Kilowattstunden eingespart werden. Über die Beckentemperatur im Nordbad – das derzeit saniert wird – entscheiden die SWT nächstes Jahr. Bei der Straßenbeleuchtung sind bereits 62 Prozent der 12.800 Leuchten in Trier auf die sparsame LED- Technik umgestellt. Diese Leuchten werden nun teilweise – für das Auge kaum wahrnehmbar – heruntergedimmt, wodurch jährlich weitere 800.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden.