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31.01.2023

Kindertagespflege: Unverzichtbar für viele Familien

Drei Frauen stehen nebeneinander vor einem bunten Gemälde
Die langjährigen Tagesmütter Elke Schmitz (l.) und Sabrina Löcherbach (r.) sind mit Dorothee Faber als zuständiger Sachgebietsleiterin im Jugendamt immer wieder über ihre Arbeit im Gespräch.

Schon seit vielen Jahren ist in Trier die Tagespflege, die vor allem Familien mit Kindern bis drei sowie ab sechs Jahren nutzen, sehr gut ausgebaut. Die Betreuungsquote bei Kleinkindern liegt mit sieben Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von 2,7 Prozent. Derzeit betreuen 101 Tagespflegepersonen, darunter fünf Männer, knapp 300 Kinder im Auftrag des Jugendamts.

Damit diese Tätigkeit auch künftig attraktiv ist und dort tätigen Personen ein gutes Auskommen bietet, hat der Stadtrat die monatlichen Zahlungen erhöht: Der Stundensatz stieg zum 1. Januar um einen auf 5,15 Euro. Damit liegt die monatliche Zahlung nun bei maximal 625 Euro brutto pro Kind für die Betreuung in dem Haushalt, in dem der Junge oder das Mädchen lebt, und auf 893 Euro für Tagespflegepersonen, die diese Dienstleistung in eigenen Räumen anbieten. Wie wichtig diese erste Erhöhung seit 2009 ist, zeigt eine Zahl: In dieser Zeit betrug der Preisanstieg rund 24 Prozent.

Bürgermeisterin Elvira Garbes zeigte sich bei einer Pressekonferenz sehr erfreut, dass der Stadtrat diese deutliche Verbesserung ermöglicht hat. Jugendamtsleiter Carsten Lange betonte, in der Tagespflege tätige Personen seien „keine Lückenbüßer“, sondern stellten ein Angebot sicher, das für viele Eltern zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie unverzichtbar sei. Konkret bedeutet das, dass etwa Tagesmutter Sabrina Löcherbach, die mit ihrer Kollegin Elke Schmitz an dem Pressegespräch teilnahm, bei sich zu Hause eine Betreuung in einem Zeitfenster zwischen 6 und 21 Uhr anbietet. Das ist zum Beispiel wichtig für Eltern, die in Luxemburg arbeiten und pendeln. Beide Tagesmütter betreuen fünf Kinder und setzen sich schon länger für verbesserte Arbeitsbedingungen ein. Löcherbach sieht in der erhöhten Bezahlung auch ein Zeichen der Wertschätzung und hofft, dass man in den nächsten Jahren „noch den einen oder anderen Stein für eine weitere Verbesserung ins Rollen bringen kann.“

Um in diesem Bereich arbeiten zu können, ist eine Pflegeerlaubnis nötig. Dafür muss ein Qualifizierungskurs besucht werden, der neben 300 Unterrichtseinheiten Praktika in Kitas und der Tagespflege sowie Schulungen in Erster Hilfe und Hygiene umfasst. Zudem muss eine Vereinbarung zum Kinderschutz abgeschlossen und regelmäßige Weiterbildungen mit einem eigens entwickelten Lehrplan besucht werden.

Der nächste Qualifizierungskurs beginnt im März. Weitere Infos bei Dorothee Faber im städtischen Jugendamt, Telefon: 0651/718-3571, E-Mail: dorothee.faber@trier.de.