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Konzertreihe am Donnerstag

Jazz im Brunnenhof 2024

Brunnenhof, Foto: ttm GmbH / Photogroove
Brunnenhof, Foto: ttm GmbH / Photogroove

Auch in diesem Sommer laden wieder die Stadt Trier und die ttm GmbH zusammen mit dem Jazz-Club Trier e.V. in den Trierer Brunnenhof ein, um national und international erfolgreichen Jazz-Künstlern zu lauschen. Das Programm ist dabei so einzigartig wie die Künstler selbst – modern und klassisch, jung oder älter, kraftvoll und ruhig, beschwingt als auch entspannt. Die Musiker reisen aus der ganzen Welt an, um Trier und seine Besucher mit ihren facettenreichen Jazz-Sounds zu begeistern. An acht Donnerstagen im Juli und August finden die Einzelkonzerte und auch der traditionelle "Regionalabend" statt, bei dem sich ein etabliertes Jazz-Ensemble aus der Region Trier oder Umgebung beweisen kann.

Einlass ist jeweils um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.

11. Juli - Philippe Lemm Trio

Ein Tänzer auf dem Schlagzeug: Philippe Lemm ist in der Jazzszene dafür bekannt, das rhythmische Spiel zu choreographieren, melodische Bewegung in seinen Kompositionen zu verankern, die Musik zu einem, auch körperlichen Ausdruck des Tanzes werden zu lassen, der für den niederländischen Musiker die Möglichkeit des Verbindens verkörpert. Mit 16 begann er, als Musiker zu arbeiten, drei Jahre später studierte er am Konservatorium in Amsterdam, ab 2011 schließlich an der renommierten Manhatten School of Music in New York. Mit seinem Trio legte er 2021 sein zweites Album „First Steps“ vor, inspiriert von traditionellen Tänzen und folkloristischen Rhythmen.

18. Juli: Judith Hill

Es sind nicht die großen Namen ihrer Kollaborationen, die man anführen könnte, um Judith Hills Karriere zu umreißen. Es geht eher um die tiefe Verbundenheit zu diesen Namen. Prince zählte die Sängerin bis zuletzt zu seinen engsten Vertrauten, bereits 2009 wurde sie als eine der Sängerinnen für Michael Jacksons geplante Comeback-Tour This Is It ausgewählt, sang als Background-Sängerin für Stevie Wonder, Elton John, John Legend oder George Benson. In ihrer eigenen Musik verschmelzen psychedelischer Funk, erdiger Rhythm & Blues und gefühlvolle Piano-Balladen zu einem unverkennbaren Sound, den sie mit einer mal kristallklar zarten, mal expressiv ausbrechenden, mal kraftvoll schmetternden Stimme trägt. Ihr Konzert gehört schon jetzt zu den absoluten Highlights der diesjährigen Jazz im Brunnenhof-Reihe.

25. Juli: Circo Simonelli

Es ist alles Gold, was funkt. So könnte man das Motto von Luca Simonelli beschreiben. Mit seinen halb italienischen, halb belgischen Wurzeln inszeniert sich der 32-jährige nicht nur als leidenschaftlicher Jazztrompeter, sondern auch als Komponist, Multiinstrumentalist und vor allem: tanzbegeisterter Entertainer. Seine Formation Circo Simonelli beschreibt sich selbst als Power Funk Band: 2011 gegründet, begann die Band zunächst mit Coversongs, fand aber schnell über Eigenkompositionen zu ihrem ganz eigenen Stil, eine Fusion aus soulgeschwängerten Harmonien, supertighten Unisonos und hüftschwingenden Latin-Grooves.

1. August: Los Pipos

Ihre Wurzeln liegen unter anderem in Peru, Kuba, Mexiko, Chile und den Niederlanden. Ihren Heimathafen verorten die sechs Bandmitglieder von Los Pipos aber in Deutschland. Ihr Publikum liebt die rhythmusgeschwängerten Interpretationen ihrer Songs, die auch von Klanghölzern, Röhrentrommeln oder Guiros getragen werden können, ihre Energie, ihre Spielfreude und ihr außergewöhnliches Repertoire, bestehend aus traditionellen Stücken und überraschenden Originalkompositionen. So erhalten die vertrauten Takte lateinamerikanischer Melodien durch die improvisatorische Freiheit und die komplexen Harmonien des Jazz einen spannenden, zeitgenössischen Twist. 

8. August: Lennart Allkemper Quartett

Kaum ein Jazz-Künstler verbindet aktuell die Welt des Jazz und des Pop so leichtfüßig und sympathisch wie Lennart Allkemper, der bereits mit 12 Jahren seinen ersten Preis gewann. Er tourte 2022 mit den Fantastischen Vier anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums durch die Stadien und gastiert regelmäßig bei TV-Produktionen wie TV Total oder dem ZDF Magazin Royal. Gleichzeitig kam der Multi-Instrumentalist, der neben Tenorsaxophon auch Sopran-, Alt- und Baritonsaxophon, Klarinette, Bassklarinette, Flöte, Altflöte und EWI spielt, in seiner noch jungen Karriere bereits mit einer Reihe renommierter Jazz-Größen zusammen. Im „Lennart Allkemper Quartett“ ist er auch als Komponist aktiv: Dort setzt er seinen unverwechselbaren Stil aus Modern Jazz mit reichhaltiger Melodik und sensibler Tonführung in unverwechselbaren Musikarrangements um. Wie viele seiner Instrumente er dabei nach Trier mitbringen wird, bleibt eine Überraschung.

15. August: Cyrille Aimée

Als Teenagerin kletterte Cyrille Aimée nachts aus dem Schlafzimmerfenster ihres Elternhauses in Samois-sur-Seine, um sich unter die Musiker des jährlich dort stattfindenden Django-Reinhardt-Festivals zu mischen. Diese Besuche entfachten in ihr die große Leidenschaft für den Jazz manouche, den sie mit den afrokaribischen Rhythmen der Bachata und des Merengue aus der Heimat ihrer Mutter, der Dominikanischen Republik, anreicherte. Bis zu ihrem 20. Lebensjahr hatte sie bereits auf vier verschiedenen Kontinenten gelebt, unter anderem in New York, wo sie tagsüber studierte, nachts jedoch als Sängerin in den Jazzclubs von Manhattan auftrat. Ihre schwer zu beschreibende, zugleich glockenhell zu lachen scheinende und tiefgründig erzählende, spontan ihren Weg findende und doch den Rhythmus lenkende Stimme brachte ihr schnell den Ruf ein, eine furchtlose, witzige Improvisatorin und zugleich eine warmherzige Interpretin zu sein. 

22. August: Regionalabend mit Nils Thoma Constellation (NTC) und Veda Bartringer Quartet

Für Veda Bartringer, die mit acht Jahren anfing, Klavier zu lernen, mit 16 Unterricht in klassischem Gesang belegte und schließlich am Conservatoire Royal de Bruxelles Jazzgitarre studierte, soll auf der Bühne alles Ablenkende vermieden werden: keine Special Effects, keine Nebelmaschine, keine Projektoren mit lautem Ventilatorengeräusch. Was zählt, ist allein die auf klassischen Modern Jazz-Kompositionen aufgebaute Rhythmik und Melodik, die ihre Inspiration zum Teil auch aus brasilianischer und indischer Musik schöpft. 

Ebenfalls am Regionalabend auftreten wird die „Nils Thoma Constellation“ rund um den Trierer Jazz-Club-Chef Nils Thoma, deren Eigenkompositionen die so genannte E-Musik mit dem norwegisch-nordischen Folk in einer jazzigen Stilistik verbinden. Mit dabei sind mit Benedikt Schweigstill ein auch Akkordeon spielender Pianist, mit Frederik Noll ein das Flügelhorn bedienender Schlagzeuger und mit Nils Thoma selbst ein Saxophonist, der sich nicht scheut, auch die Blockflöte in die Hand zu nehmen. Darüber hinaus bilden Charlotte Wonnebauer am Violoncello und Stefan Zawar-Schlegel am Kontrabass feste Impulsgeber der Stücke.

29. August: Leléka (in Kooperation mit dem Mosel Musikfestival)

Als das neue Album „Sonce u Serci“ („Sonne im Herzen“) im September 2021 veröffentlicht wurde, konnte sich keiner vorstellen, wie entsetzlich nur wenige Monate später der Krieg im Heimatland der ukrainischen Sängerin Viktoria Leléka wüten würde. Die wichtigste Botschaft des mehrfach preisgekrönten Jazz-Quartetts ist, sogar in dunklen Zeiten das innere Licht scheinen zu lassen – und das ist heute berührender denn je.

Die Texte handeln von Arbeit, Krieg und Liebe, oder von Frauen, die ihre Männer auf dem Markt verkaufen – denn ihre Grundlage sind ukrainische Volkslieder. Die Klangwelt reicht von dynamisch groovenden Passagen über kammerjazzartige Elemente bis hin zu zarten Folk-Balladentönen. Für ihren unverwechselbaren Stil wurde „Leléka“ als „Band des Jahres 2022“ für den Deutschen Jazzpreis nominiert. Übersetzt aus dem Ukrainischen bedeutet der Name „Leléka“ übrigens „Storch“ – und dieser ist in der Heimat der Sängerin ein Symbol für Neuanfang, Frühling und neues Glück. Ihrem Land möchte man nichts mehr als das wünschen.

Details zum Ticketverkauf

Die Karten sind ab sofort erhältlich in der Tourist-Information Trier an der Porta Nigra oder über Ticket Regional (Suchbegriff Jazz im Brunnenhof).
Studis haben dank des DiMiDo-Kultursemestertickets ab 20 Minuten vor Beginn freien Eintritt. Bei ausverkauften Veranstaltungen entfällt dieser Anspruch.

Die Eintrittskarte gilt auch als VRT-Ticket für Bus und Bahn. Durch das KombiTicket können Besucher am Veranstaltungstag kostenfrei mit den Bussen und Bahnen im VRT-Gebiet bis Betriebsschluss zur Veranstaltung und wieder zurückfahren (Haltestelle: Porta Nigra, Trier).

Alle Konzerte finden auch bei Regen im Freien statt.