Sprungmarken
07.05.2024

Bauanträge werden digital

Viele Personen stehen und sitzen vor zwei Bildschirmen und schauen gemeinsam darauf
Vertreter der Planungsgemeinschaft May/Krämer, Staatssekretär Dr. Stephan Weinberg (stehend, 4. v. r.), OB Wolfram Leibe (stehend, 3. v. r.) mit Mitarbeitenden der Bauaufsicht und der freien Architektin Kathrin Knieps-Vogelgesang (r.) betrachten den ersten digital eingegangenen Bauantrag.

Ab sofort ist es in Trier möglich, einen Bauantrag digital zu stellen. Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Dr. Stephan Weinberg, Staatssekretär im Finanzministerium, schalteten das Antragsportal auf einer Pressekonferenz frei.

Im Rahmen des Pressetermins testeten Vertreter der Planungsgemeinschaft May/Krämer direkt das neue Portal und reichten über ihren Laptop einen bereits vorbereiteten Bauantrag ein. Alle Anwesenden konnten live verfolgen, dass die einzelnen Pläne und Dateien bei der städtischen Bauaufsicht korrekt eingingen und das Planungsbüro per E-Mail eine automatisierte Eingangsbestätigung samt Aktenzeichen erhielt.

OB Wolfram Leibe zählte einige der Vorteile des neuen Verfahrens auf: „Es wird keine Papierakten mehr geben, die durch die Verwaltung getragen werden müssen. Dadurch können wir die Anträge auch zeitlich parallel an mehreren Stellen gleichzeitig bearbeiten. Wir verbessern also erstens den Service für die Bauherren und Architekten und steigern zweitens auch die Effizienz unserer Verwaltungsabläufe.“ Die Bearbeitung der Anträge werde damit auch beschleunigt, so der OB, fehlende Dokumente könnten zum Beispiel schneller nachgefordert werden. Das Portal wendet sich vor allem an „Profis“, also Architektur- und Planungsbüros, die bisher schon über 98 Prozent der Bauanträge bei der Stadt einreichen.

„Mit der digitalen Antragsmöglichkeit in der Stadt Trier starten wir den landesweiten Rollout“, erklärte Staatssekretär Dr. Stephan Weinberg. Andere Kommunen im Land sollen jetzt nachziehen. Trier ist gemeinsam mit dem Landkreis Cochem-Zell Pilotkommune für den digitalen Bauantrag. Entwickelt hatte das Verfahren das Land Mecklenburg-Vorpommern, wie OB Wolfram Leibe erklärte. Nun wurde es auf die rechtlichen Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz angepasst und in Trier auch an die bei der Bauaufsicht verwendete Software. Denn die digital eingereichten Dokumente sollen medienbruchfrei in der Verwaltung digital weiterbearbeitet werden.

Als „Meilenstein“ und einen „zentralen Antrag, mit dem das Bauen gesteuert wird“ würdigte Weinberg das neue Portal, gerade in Zeiten der Wohnungsnot. Die Digitalisierung sei ein großer Schritt, um Bauen schneller, moderner und für die Verwaltung handhabbarer zu machen.

Das Trierer Portal startet mit dem „Vereinfachten Baugenehmigungsverfahren nach § 66 Landesbauordnung“, laut Angaben der Bauaufsicht sind jedoch bereits sieben weitere Vorgänge in Vorbereitung.

Von Britta Bauchhenß