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30.05.2017

20 Cent mehr fürs Parken in der City

Einfahrt zur Tiefgarage Viehmarkt und Schilder des Parkleitsystems
Die Tiefgarage am Viehmarkt bietet zu vergleichsweise günstigem Tarif 336 Parkplätze mitten in der City. Im Parkleitsystem werden die aktuell freien Plätze in den nächstgelegenen Parkhäusern angezeigt. Foto: SWT
Seit 2011 waren die Parkgebühren in Trier stabil, nun steht eine Anpassung an den allgemeinen Lohn- und Preisindex bevor: Der Stadtrat folgte mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren in der Innenstadt von 1,60 auf 1,80 Euro pro Stunde anzuheben. Trier liegt damit im Vergleich der Großstädte bundesweit im Mittelfeld. Auch in den Parkhäusern und Tiefgaragen der Stadtwerke (SWT) gilt ab Juni ein neuer Tarif.

Die Vorlage zur Erhöhung der Parkgebühren war im Stadtrat kein Aufreger. Vom „richtigen Maß“ sprach Thomas Albrecht (CDU), Rainer Lehnart (SPD) von einer „vertretbaren Erhöhung“, Mateusz Buraczyk (Die Linke) von einer „notwendigen“ und  Michael Frisch (AfD) von einer „moderaten“ Maßnahme. Neben dem Anstieg des Stundentarifs auf 1,80 Euro in der Innenstadt wurde für die Zone 2, also alle bewirtschafteten Parkplätze außerhalb des Alleenrings, eine Anhebung von 80 auf 90 Cent beschlossen. Ausgenommen sind Stellplätze, an denen noch mit Parkuhren abgerechnet wird, da sich eine Umrüstung auf den neuen Tarif nicht mehr lohnt. Die Parkuhren werden nach und nach durch Parkscheinautomaten ersetzt.

Ein wichtiges Argument für die Gebührenerhöhung war der Vergleich mit dem ÖPNV: Die Bustickets im Verkehrsverbund Region Trier haben sich seit 2011 spürbar verteuert, so dass die Konkurrenzfähigkeit des im Vergleich zum Privatauto umweltfreundlicheren Verkehrsmittels in Frage gestellt war.Kritik und insgesamt vier Nein-

Stimmen gab es dennoch seitens der UBT und FDP. Christiane Probst (UBT) warnte vor einem Attraktivitätsverlust für Trier, während Tobias Schneider (FDP) sich grundsätzlich gegen Gebühren- und Steuererhöhungen aussprach, solange die Stadt eigene Einsparpotenziale nicht ausschöpfe.

Konsens mit dem Einzelhandel

Keine Mehrheit fand ein Änderungsantrag der Grünen, den Parktarif in der City auf zwei Euro zu erhöhen. Um eine echte Lenkungswirkung zu erzielen und „die Autos von der Straße zu  bekommen“, sei ein deutlicherer Abstand zwischen den Gebühren für Straßenparkplätze und dem Parkhaustarif erforderlich, begründete Thorsten Kretzer den Vorstoß. Bis auf die Linke lehnten die übrigen Fraktionen den Antrag ab. Unter anderem, weil sich Rat und Verwaltung in den vorgeschalteten Gesprächen mit den Vertretern des Einzelhandels, der Hotellerie und Gastronomie auf einen Stundentarif von 1,80 Euro verständigt hatten. Dieser für die Akzeptanz des Parkraumkonzepts wichtige Konsens dürfe nicht einseitig wieder aufgekündigt werden, betonte Rainer Lehnart.

In den Anlagen der SWT steigt die Parkgebühr ab Juni von 1,50 auf 1,70 Euro pro Stunde. Sie ist damit wie bisher zehn Cent günstiger als bei den Parkplätzen im öffentlichen Raum. Die Abrechnung erfolgt im Halbstundentakt, wobei die ersten 30 Minuten 80 und die zweiten 90 Cent kosten. Zwischen 22 und 7 Uhr gilt ein Maximaltarif von 3,40 Euro, ebenso an Sonn- und Feiertagen. Die SWT haben zuletzt viel in ihre Parkhäuser investiert, von generellen Renovierungen bis hin zu einem parkhausinternen Leitsystem mit Einzelplatzanzeigen. Die sieben Anlagen mit insgesamt 3200 Stellplätzen sind rund um die Uhr geöffnet. Neuester Service ist das Komfort-Parken: Mit der SWT-Parkkarte an der Windschutzscheibe öffnet sich die Schranke bei der Ein- und Ausfahrt automatisch, zugleich wird die Gebühr abgebucht.