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04.07.2017

Garten der Freundschaft

Stadtrat stimmt Gemeinschaftsprojekt Xiamen-Trier auf dem Petrisberg zu

Partnerschaftsgarten auf dem Petrisberg
Für den Partnerschaftsgarten auf dem Petrisberg stellt die Stadt Xiamen die landestypischen Baumaterialien bereit und entsendet Facharbeiter, die ihn nach Anweisung eines chinesischen Bauleiters anlegen sollen. Grafik: Stadt Trier

Mit deutlicher Mehrheit hat der Stadtrat der Errichtung eines Partnerschaftsgartens mit dem chinesischen Xiamen auf dem Petrisberg zugestimmt. Ziel ist, den Garten bis zum Beginn der Feierlichkeiten anlässlich des Marx-Jubiläumsjahres 2018 einzuweihen.

Roter Ziegelstein als Bodenbelag, Sitzgelegenheiten, die an aufgebrochene Edelsteine erinnern und Porzellanziegel mit eingebrannten Aufnahmen der Stadt Xiamen: Der Partnerschaftsgarten wird vielfältige Bezüge zur Partnerstadt, zur südchinesischen Provinz Fujian und zur chinesischen Philosophie aufweisen. Wo einst die Staudengärten die Besucher der Landesgartenschau bezauberten, soll künftig chinesische Gartenkultur Einzug halten.

Und das nicht nur im übertragenen Sinn: Denn die Stadt Xiamen stellt die landestypischen Baumaterialien bereit und entsendet Facharbeiter, die den Garten nach Anweisung eines chinesischen Bauleiters anlegen sollen. Die Kosten, die auf diese Weise von der Partnerstadt getragen werden, werden mit 285.000 Euro veranschlagt.

Die Trierer Seite ist bei diesem Gemeinschaftsprojekt unter anderem für die Erd- und Vegetationsarbeiten, die Transport- und Einfuhrkosten des Materials sowie für die Unterbringung der chinesischen Arbeiter zuständig. Die geschätzten Kosten von 200.000 Euro übernimmt der eigens gegründete Verein „Chinesischer Garten Trier“, der hierfür bereits genügend Spenden und Mitgliedsbeiträge generiert hat. Der Verein ist künftig auch für die Instandsetzung und Verkehrssicherung der Bauelemente des Xiamen-Gartens zuständig, während die Petrisparkverwaltung für die Pflege des Grundstücks verantwortlich ist. Der Verein möchte den öffentlich zugänglichen Garten auch als Veranstaltungsort nutzen.

Mit dem Partnerschaftsgarten, der die im Petrispark bereits bestehenden Gärten anderer Partnerstädte ergänzt, nehmen Trier und Xiamen Abstand von der ursprünglichen Idee eines größeren, traditionellen chinesischen Gartens, der in der Nähe des Uni-Campus II angelegt werden sollte. Wegen zu hoher Kosten wurde dieses Vorhaben inzwischen aufgegeben.

Bei der Abstimmung im Stadtrat gab es 36 Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme und zehn Enthaltungen aus den Reihen der SPD, Grünen, UBT und FDP. Vor dem Votum meldete sich Tobias Schneider (FDP) zu Wort: „Wir stehen der Partnerschaft mit Xiamen insgesamt skeptisch gegenüber, sehen aber auch, dass dieser Garten einen positiven Effekt haben kann. So erklärt sich unsere Stimmenthaltung.“