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29.11.2016

Gedenken an die Erdbebenopfer

der Palazzo dei Capitani an der Piazza del Popolo in Ascoli Piceno
Bei den jüngsten Erdbeben in Mittelitalien blieb Ascoli Piceno zum Glück verschont. Lediglich der Palazzo dei Capitani mit seinem Hauptturm auf der berühmten Piazza del Popolo wird derzeit noch auf Erdbebenschäden überprüft. Die Aufnahme entstand vor den Beben. Foto: Christian Millen
Ein Schatten lag über der diesjährigen Mitgliederversammlung der Ascoli Piceno-Trier-Gesellschaft. Die schweren Erdbeben in Mittelitalien verschonten zwar Triers Partnerstadt, doch in der unmittelbaren Umgebung gab es schlimme Zerstörungen und neben Verletzten auch Tote zu beklagen. „Orte, die uns von vielen persönlichen Besuchen in der Umgebung von Ascoli vertraut sind, sind zerstört, die Menschen in Umbrien sind wie gelähmt“, sagte Bettina von Engel, einstimmig wiedergewählte Präsidentin der Partnerschaftsorganisation.

Dankbar war von Engel für die 12.000 Euro, die bei dem Spendenaufruf von den fast 200 Mitgliedern der Gesellschaft, unterstützt von der Sektion Trier des Deutschen Alpenvereins, dem deutsch-italienischen Freundeskreis in Rehlingen und einer Pizzeria in Schweich, zusammenkamen. Das Geld wurde an den Bischof von Ascoli übersandt, der gezielte Hilfe für die Geschädigten des Erdbebens zusagte.

Ansonsten kann die Partnerschaftsorganisation auf ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken, wie die Präsidentin den fast 80 anwesenden Vereinsmitgliedern berichtete. Zu den Aktivitäten gehörte der Besuch eines Konzerts von Cecilia Bartoli in der Philharmonie Luxemburg, eine gut besuchte Gemälde-Ausstellung von zwei zeitgenössischen Malern aus Ascoli Piceno in den Viehmarktthermen, zu der allein bei den beiden Vernissagen 300 Besucher kamen, ein italienischer Liederabend auf Schloss Malberg, der traditionelle Italien-Tag an der Universität, die finanzielle Unterstützung des Schüleraustauschs und eine erneute Spende für Restaurierungen von Büchern der neuzeitlichen italienischen Literatur der Stadtbibliothek. Die Reise zu den Quintana-Reiterfestspielen in der pittoresken Partnerstadt war erneut ausgebucht.

Rom-Korrespondent berichtet

Nach dem Besuch einer Musikgruppe aus Ascoli beim diesjährigen Trierer Weihnachtsmarkt stehen ein Vortrag über Italien des früheren ARD- Korrespondenten in Rom, Bernhard Wabnitz, am 18. Januar in der VHS sowie eine neuerliche Reise zur Quintana im Sommer, auf dem Programm. Eine Ausstellung Trierer Künstler in Ascoli ist im Moment wegen des erdbebengefährdeten historischen Ausstellungsgebäudes Palazzo dei Capitani noch nicht gesichert.

Topaktuell war der Vortrag von Professor Dr. Otmar Werle von der Universität Trier, der über die besonders erdbebengefährdeten Gebiete der Welt anschaulich referierte und dabei den Fokus auf die geologische Situation Italiens legte. „Es herrscht allerhand Chaos unter Italiens Boden“, sagte Werle und veranschaulichte dabei, dass das Gebiet um Ascoli Piceno auf der mittelitalienischen Erdbebentrasse liegt. Triers Partnerstadt selbst befindet sich etwas zur Küste hin versetzt.

In großer Harmonie gingen die Vorstandswahlen über die Bühne. Bettina von Engel steht weiterhin an der Spitze der mitgliederstarken Partnerschaftsorganisation, Gilberto Moggia bleibt als Vizepräsident ihr Vertreter. Einstimmig wiedergewählt wurden zudem Hiltrud Metzen als Generalsekretärin, Reinhard Hauser als Schatzmeister sowie die Vorstandsmitglieder Professor Dr. Wolfgang Lentzen-Deis (Beirat Kirche) und Professor Dr. Bert Hofmann (Beirat Presse und ÖA). Den Beiratssitz für Geschichte und Kultur übernimmt Margit Eberhard-Wabnitz anstelle von Horst Schädlich, der nicht mehr kandidierte.

  • Infos zum Verein bei Bettina von Engel, Telefon: 06588/1794, E-Mail: bvengel@googlemail.com, und Hiltrud Metzen, Telefon: 0651/39730, E-Mail: hiltrud.metzen@gmx.net.