Zupackender Teamplayer

Als „zupackenden Teamplayer, der immer wieder frühzeitig Probleme erkannt und gelöst hat“, würdigte OB Wolfram Leibe den früheren Kreishandwerksmeister Herbert Tschickardt und verlieh ihm den Ehrenbrief der Stadt. Tschickardt habe Mitte der 80er Jahre in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit auch Jugendlichen eine Chance gegeben, die sonst schlechte Karten gehabt hätten. Als Folge einer weiteren Krise schnellte 2008 die Zahl der Kurzarbeiter im Handwerk plötzlich nach oben, was aber nach Aussage von Leibe keine schlechte Nachricht war.

Nur so sei es dank der Umsicht von Tschickardt und seinen Mitstreitern gelungen, später wieder dringend benötigte Fachkräfte in den Handwerksbetrieben zu halten. OB Leibe hat Tschickardt in seiner früheren Funktion als Chef der Arbeitsagentur nach eigener Aussage als jemanden kennengelernt, der auch in Krisen Flagge gezeigt und lösungsorientiert nach vorne geblickt habe: „Nicht nur damit sind Sie ein Vorbild, sondern auch mit ihrem Einsatz für das Gemeinwesen insgesamt.“ Tschickardt sei stolz auf sein Handwerk und habe es immer wieder als modernen Dienstleister ausgerichtet.

Seit 1979 ist der 1952 geborene Tschickardt Zimmerermeister. Er führte das von seinem Vater gegründete Familienunternehmen zunächst mit seinem Bruder und leitet es seit einigen Jahren mit Sohn Jan. Er war bereits in jungen Jahren als Lehrlingswart und Obermeister engagiert und von 1997 bis 2017 Kreishandwerksmeister. Seit 1998 gehörte Tschickardt dem Verwaltungsrat der Innungskrankenkasse Südwest und seit 1999 dem Vorstand der Handwerkskammer (Hwk) an. Darüber hinaus war er in beratender Funktion im Schulträgerausschuss tätig. „Herbert Tschickardt hat sich mit herausragender Kompetenz, großem Organisationstalent, beispielhafter Zuverlässigkeit in Trier und darüber hinaus in vielen Funktionen verdient gemacht. Er ist bis heute für Kollegen, Auszubildende, Lehrkräfte und Mitglieder vieler Gremien ein stets zuverlässiger und vertrauenswürdiger Ansprechpartner“, heißt es in der Vorlage für den Steuerungsausschuss, der die Verleihung des Ehrenbriefs einstimmig beschlossen hatte.

Dank an die Familie

Tschickardt empfindet die Auszeichnung, von der er nach eigener Aussage ziemlich überrascht wurde, als „große Ehre“. In seiner Dankesrede würdigte er sein Team in der Hwk: „Wir haben ganz viel gemeinsam angepackt in den letzten 20 Jahren, in einem hervorragenden Team, das motiviert war, das Handwerk nach vorne zu bringen.“

Viele dieser Projekte seien bundesweit anerkannt, wie die Ernennung des früheren OB Helmut Schröer zum Ausbildungsbotschafter. „Es macht Spaß, mit motivierten Leuten etwas zu erreichen. Wir hatten auch Probleme, aber immer auch ein Team, das sie lösen wollte. Ein solches Amt kann man am besten ausfüllen, wenn man merkt, dass man überall Mitstreiter hat und nicht nur Gegner. Herzlichen Dank an alle Mitstreiter, aber auch meine Familie, ohne deren Unterstützung all das nicht möglich gewesen wäre“, sagte Tschickardt.

An der Feierstunde nahmen neben Ehefrau Erika Sohn Jan, Schwiegertochter Katja und Enkelin Mia teil. Die Verleihung des Ehrenbriefs an Tschickardt geht auf einen Vorschlag der CDU-Fraktion zurück, Neben deren Vorsitzendem Udo Köhler nahmen Rainer Lehnart (SPD), Richard Leuckefeld (B/90 Grüne), Professor Hermann Kleber (UBT), Theresia Görgen Linke) und Christa Kruchten-Pulm (AfD) an der Feierstunde teil. Das musikalische Programm ging auf einen Vorschlag von Tschickardt zurück: Das Gitarrenduo Klaus Lieser und Stephan Völpel präsentierte vor einem begeisterten Publikum in der Beletage des Palais Walderdorff unter anderem ein Western-Medley und eine Komposition von Django Reinhardt.