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06.02.2018

Viel frischer Wind im Programm 2018

"Trier aktiv im Team" im Garten der Grundschule Reichertsberg
Die Aktion "Trier aktiv im Team" - hier im Garten der Grundschule Reichertsberg - gehört zu den beliebtesten Veranstaltungen im Jahresprogramm der LA 21. Foto: Lokale Agenda 21

Erstmals seit seiner Gründung 1999 setzt der Trierer Verein Lokale Agenda 21 in seinem Programm 2018 einen Schwerpunkt beim nachhaltigen Wirtschaften. Geplant ist unter anderem ein regionaler Ernährungsbeirat. Bei den Bildungsangeboten will man noch stärker auf die Bedürfnisse der Familien eingehen.

Das im Zuge der Landesgartenschau 2004 aus der Taufe gehobene Zukunftsdiplom für Kinder wurde seitdem sukzessive ausgebaut und erfreut sich großer Beliebtheit. Jetzt sollen nach Aussage von LA 21-Geschäftsführerin Sophie Lungershausen die Angebote noch stärker in den Ferien konzentriert werden, wenn viele berufstätige Eltern händeringend nach Angeboten zur Freizeitgestaltung für ihre Kinder suchen. Das Zukunftsdiplom gehört neben dem Agenda-Kino und der Werkstatt Globales Lernen zum Arbeitsbereich Bildung für nachhaltige Entwicklung. Er umfasst 2018 rund ein Drittel des Programms, das am vergangenen Donnerstag im Steuerungsausschuss vorgestellt wurde.

Der Ausbau des Schwerpunkts zum nachhaltigen Wirtschaften hängt unter anderem damit zusammen, dass für den geplanten Ernährungsbeirat dank einer Förderung durch die Servicestelle „Kommunen in der einen Welt" und das Wirtschaftsministerium ein neuer Mitarbeiter mit einem Arbeitsumfang von 30 Wochenstunden eingestellt werden konnte. Außerdem trägt die Lokale Agenda damit dem Umstand Rechnung, dass das Thema nachhaltige Ernährung in der öffentlichen Debatte immer breiteren Raum einnimmt. Weitere regionale Beispiele für nachhaltiges Wirtschaften sind das Repair Café sowie „Trier aktiv im Team". Dabei helfen Mitarbeiter zahlreicher Firmen bei der Realisierung von Projekten in Kitas, Schulen oder Sozialeinrichtungen mit.

Im Schwerpunkt Infrastruktur und Stadtentwicklung will die Lokale Agenda unter anderem ihren regionalen Klimagipfel dem ökologischenWeinbau widmen und die Kindermeilenkampagne fortsetzen. Außerdem will der Verein nach Angaben des Vorsitzenden Professor Dieter Sadwoski das Engagement als „kritischer Begleiter" des städtischen FNP-Prozesses fortsetzen und sich in enger Abstimmung mit dem Rathaus weiterhin als strategischer Partner in der kommunalen Entwicklungspolitik sowie der Bürgerbeteiligung profilieren.

Ein schwieriges Thema ist für die Lokale Agenda 21 nach Aussage von Sadowski immer wieder die Finanzierung. Zwar bewilligte der Stadtrat den städtischen Zuschuss 2018, aber wegen der noch laufenden Regierungsbildung in Berlin liegen fest eingeplante Bundeszuschüsse noch auf Eis. OB Wolfram Leibe hob hervor, dass es gelungen sei, mit Unterstützung der Stadt kurzfristig eine Überbrückungslösung zu finden. Aber nicht nur aus finanziellen Gründen sei es wünschenswert, den Landkreis Trier-Saarburg stärker in die Agenda-Projekte einzubinden. Als Vertreter der Fraktionen lobten Dr. Elisabeth Tressel (CDU), Dr. Maria-Duran-Kremer (SPD), Bernhard Hügle (Grüne) und Tobias Schneider (FDP) die Arbeit des Vereins. Professor Hermann Kleber (UBT) schloss sich dieser Einschätzung an, mahnte aber auch an, angesichts des neuen Schwerpunkts zum nachhaltigen Wirtschaften die klassische Bildungsarbeit nicht zu vernachlässigen.