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31.10.2017

Tüte statt Tonne für den Biomüll

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier führt zum 1. Januar 2018 die Biotüte ein. Haushalte können so ihre Nahrungs- und Küchenabfälle sammeln und zu einer der mehr als 60 Sammelstellen bringen. Damit geht die Region Trier einen anderen Weg als viele andere Städte, Dörfer und Landkreise und reagiert auf heftige Proteste.

Üblicherweise werden in Deutschland Bioabfälle über eine zusätzliche Tonne erfasst. Eine sehr große Zahl der Bürger in der Region Trier lehnt die Biotonne allerdings ab. Ihren Unmut drückten sie unter anderem in einer Onlinepetition unmissverständlich aus. Sie befürchten neben höheren Gebühren Geruchsbelästigungen und Madenbefall.

Der A.R.T. hat sich mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, auf einen Kompromiss geeinigt. Danach soll die Biotüte eingeführt werden. Im Bringsystem können die Nahrungs- und Küchenabfälle zu den Grüngutsammelstellen im Verbandsgebiet gebracht und unabhängig von den Öffnungszeiten für die Grüngutannahme – also rund um die Uhr – in Container eingeworfen werden.

Der A.R.T. setzt damit einen weiteren Baustein zur gesetzlich geforderten Erfassung und Verwertung der biogenen Abfälle aus Privathaushalten um. Verbandsdirektor Max Monzel erklärt: „Die Alternative einer Biotüte ist ein wichtiges Element zur Steigerung unserer Ökoeffizienz“.

Kostenlose Sammeleimer

Um das Sammeln und Transportieren zu erleichtern, stellt der A.R.T. neben der Biotüte kostenlose Sammeleimer zur Verfügung. Das Biotüten-Starterset ist gegen Vorlage eines Coupons im Trierer Stadtgebiet erhältlich im Kundenzentrum (Metternichstraße 33), im Verwaltungsgebäude Löwenbrückener Straße 13/14 und auf dem Wertstoffhof (Metternichstraße 35).

Der Abholcoupon ist in der Abfallfibel 2018 enthalten, die Mitte Dezember verteilt wird. Die Biotüte aus Recyclingpapier ist reissfest und vollständig kompostierbar. Das System wird im gesamten Entsorgungsgebiet des A.R.T. mit Ausnahme des Landkreises Vulkaneifel eingeführt.

„Die Nutzung der Biotüte ist freiwillig und nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Jeder hat damit die Möglichkeit, seine Bioabfälle in einem Bringsystem einer stofflichen und energetischen Verwertung zuzuführen“, fasst Monzel das System zusammen, das für den A.R.T. ein Baustein zur Optimierung der Bioabfallverwertung. ist. Er betont, dass die Diskussion über eine Biotonne durch eine hohe Akzeptanz der Tüte vermieden werden könne. „Die Entscheidung, ob die Biotonne kommt, liegt somit in der Hand der Bürgerinnen und Bürger“.