Sprungmarken
31.10.2017 | Verkehrsüberwachung

Rund 700 hingen schon am Haken

Diesen Wagen muss der Besitzer beim Abschleppunternehmen abholen. Er hatte so geparkt, dass auf  dem Bürgersteig in der Schützenstraße kein Durchkommen mehr war.
Diesen Wagen muss der Besitzer beim Abschleppunternehmen abholen. Er hatte so geparkt, dass auf dem Bürgersteig in der Schützenstraße kein Durchkommen mehr war.
Die Stadt Trier will härter gegen Falschparker vorgehen. Das könnte dazu führen, dass Autos, die unerlaubt auf Gehwegen parken oder vor Einfahrten stehen, künftig schneller am Abschlepphaken hängen. Für die Betroffenen wird das teuer.

Ein Rollstuhlfahrer hätte keine Chance, und auch mit Kinderwagen wird es eng: Ein schwarzer Saab parkt so auf dem Bürgersteig in der Schützenstraße, dass kein Durchkommen mehr ist. Zwar ist Parken auf dem Bürgersteig hier erlaubt, aber nur in eingezeichneten Flächen. Der Saab aber steht woanders. Die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung machen per Telefon eine Halterabfrage – die letzte Chance für den Besitzer, sein Auto wegzufahren. Doch er ist nicht zu erreichen. Wenig später hängt sein Wagen am Haken eines Abschleppunternehmens. Rund 300 Euro wird das den Fahrer kosten.

Bis September hat das Ordnungsamt in diesem Jahr rund 700 Fahrzeuge abgeschleppt, also zwei bis drei pro Tag. Rund 84.300 Verwarnungen  haben die 22 Mitarbeiter ausgesprochen, also rund 310 pro Tag. Dass Trier im Gegensatz zu anderen Städten den Falschparkern per Halterabfrage eine letzte Chance gibt, wird sich nicht ändern, wie Ordnungsdezernent Thomas Schmitt nun angekündigt hat. Denn die Halterabfrage dauert nur wenige Minuten und löst oft das Problem mit dem falsch parkenden Auto deutlich schneller als das Abschleppen. Ein „Knöllchen" zahlen die betroffenen Falschparker übrigens auch, wenn sie ihr Auto noch rechtzeitig vor dem Abschleppen entfernen.

Dennoch will Schmitt künftig härter gegen Falschparker vorgehen. In verkehrsberuhigten Zonen etwa wird bislang ein Falschparker zunächst aufgenommen, dann nach drei Stunden kontrolliert, ob das Auto immer noch dort steht und erst dann abgeschleppt. Diese Nachkontrollzeit wird auf eine Stunde verkürzt. Auf  dem Kornmarkt, Stockplatz und Domfreihof soll die Nachkontrolle nach 30 Minuten erfolgen, dann die Halterabfrage und gegebenenfalls das Abschleppen.

Ebenfalls mit Halterabfrage, aber ganz ohne Nachkontrollzeit wird künftig in Bewohnerparkzonen abgeschleppt, wenn dort Autos ohne Bewohnerparkausweis stehen. Derzeit ist die Verkehrsüberwachung von Montag bis Donnerstag von 7 bis 21 Uhr im Einsatz, freitags von 7 bis 23 Uhr und samstags von 9 bis 23 Uhr. Sonntags und zu übrigen Uhrzeigen gibt es bei Bedarf Sondereinsätze, zum Beispiel bei größeren Festen in der Stadt. Dezernent Thomas Schmitt will im Stadtrat nun zur Diskussion stellen, ob die Zeiten ausgeweitet werden sollen.