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20.06.2017

Regional, ökologisch, vernetzt

Vom vielfältigen Aufgabengebiet der SWT machten sich Bernhard Kaster, Katrin Werner, Patrick Schnieder und Corinna Rüffer gemeinsam mit OB Wolfram Leibe sowie SWT-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck ein Bild (v .l)
Vom vielfältigen Aufgabengebiet der SWT machten sich Bernhard Kaster, Katrin Werner, Patrick Schnieder und Corinna Rüffer gemeinsam mit OB Wolfram Leibe sowie SWT-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck ein Bild (v .l)
Klärwerke, die zusätzlich Energie produzieren, intelligente Straßenlaternen mit WLAN-Routern – die Stadtwerke Trier (SWT) sind längst nicht mehr nur in den klassischen Bereichen von Strom, Gas und Wasser tätig. An einem „Tag der Daseinsvorsorge“ erläuterten die SWT vier Bundestagsabgeordneten der Region ihre innovativen Geschäftsfelder.

Mit über 800 Mitarbeitern und 400 Millionen Euro Jahresumsatz sind die SWT nicht nur „eines der größten Unternehmen der Stadt“, wie OB Wolfram Leibe herausstellte. Sie gehen als moderner Konzern auch die Zukunftsthemen Digitalisierung, Vernetzung und Klimaschutz offensiv an. Jenseits der Grundversorgung mit Gas, Strom und Wasser betreiben sie unter anderem die städtischen Parkhäuser, ein Hallenbad mit Sauna, die Abwasserreinigung und die Straßenbeleuchtung. Von den vielfältigen Aufgaben machten sich Corinna Rüffer (Grüne), Katrin Werner (Linke), Bernhard Kaster (CDU) und Patrick Schnieder (CDU) bei ihrem Besuch ein eigenes Bild.

Großen Wert legt das Unternehmen beispielsweise auf die Weiterentwicklung der E-Mobilität. „Diese ergibt nur Sinn, wenn die Energie regenerativ erzeugt wird“, erläuterte SWT-Vorstandsvorsitzender Dr. Olaf Hornfeck die Philosophie der Stadtwerke. Der Ökostrom aus Wind, Sonnenergie und Wasserkraft wird in eigenen Anlagen erzeugt. Damit sollen 2017 drei batteriebetriebene Linienbusse betankt werden, die drei Dieselfahrzeuge ersetzen. Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte für Ökostrom wird 2017 von 17 auf 31 wachsen und für 2020 sind 100 Stationen angepeilt. Auch für E-Bikes sind Ladestationen geplant.

Modernisierte Straßenbeleuchtung

Der öffentliche Nahverkehr und der Bereich Mobilität sollen zudem digitaler werden. Ein Baustein hierfür ist die Smartphone-App „äppes“, über die Kunden bereits Informationen zu Baustellen, freien Parkplätzen, Fahrplaninfos und Busnachrichten abrufen können. Bargeldlos können Kunden die SWT-Parkhäuser mit dem Komfortparken nutzen. Mit einer entsprechenden Karte können sie dort ohne Wartezeiten ein- und ausfahren, abgerechnet wird monatlich. Einzelhändler können Parkgutschriften ausgeben, die die Kunden auf ihr Konto übertragen können. Dies ist ein weiterer Baustein, mit dem sich der Einzelhandel in der Trierer City von der Konkurrenz im Internet abheben kann, erläuterte Hornfeck.

Die spartenübergreifende Vernetzung innerhalb des Unternehmens wird auch am Beispiel der Straßenbeleuchtung deutlich. Früher illuminierten über 120 verschiedene Leuchttypen die Trierer Straßen. In einer Modernisierungswelle reduzieren die Stadtwerke diese Zahl jetzt auf fünf Modelle mit LED-Technik. Die Einsparungen in Betrieb und Wartung sind enorm. Die Straßenlaternen sollen jedoch auch weiteren Nutzen bringen: Sie werden mit Zugangspunkten zu einem öffentlichen WLAN-Netz versehen, das bis Ende 2018 den gesamten Innenstadtring umfassen soll. Momentan wird geprüft, ob die Laternen auch mit Ladestationen für E-Mobilität ausgerüstet werden können.

Vom Energiefresser zum -erzeuger

Technische Innovationen werden auch hinter den Kulissen vorangetrieben: Gemeinsam mit der Stadt bauen die Stadtwerke momentan einen Energie- und Technikpark auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Ehm am Grüneberg auf. Das Hauptklärwerk in unmittelbarer Nachbarschaft hat sich in einer Effizienzoffensive seit 2013 von einem Energiefresser zu einem -erzeuger gewandelt. Einerseits spart es durch eine Optimierung von Prozessen und Techniken Energie ein, andererseits erzeugt es mit neuen Blockheizkraftwerken, Photovoltaikanlagen und Turbinen eigenen Strom und in der Summe einen satten Überschuss. Als Anerkennung erhielten die SWT im März den Innovationspreis des Verbands Kommunaler Unternehmen.

Die Vernetzung in der Region schreitet ebenfalls voran. Mit der Kommunale Netze Eifel AöR und dem Regionalen Verbundprojekt Westeifel entwickeln die Stadtwerke ein spartenübergreifendes Infrastrukturprojekt zwischen Trier und der Eifel. Ziele sind der Ausbau des Glasfasernetzes, der Erdgas- und Stromleitungen, die Vernetzung der vorhandenen Biogasanlagen und die Weiterentwicklung der Trinkwasserversorgung. Ende Juli werden die „Landwerke Eifel“ gegründet, wie SWT-Vorstand Arndt Müller bekanntgab, um die Wasserwerke miteinander zu verbinden. Die regionalen Biogasanlagen werden vernetzt, um Schwankungen bei der Stromgewinnung aus Wind und Sonne auszuregeln. Das Motto gibt Müller vor: „Energiequelle Heimat“.