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17.10.2017

Klares Besucherplus

Konzert in der Konstantin-Basilika
Mit dem dritten Konzert rund um das Reformationsjubiläum endete das Mosel Musikfestival 2017 in der vollbesetzten Konstantin-Basilika. Foto: Mosel Musikfestival/Artur Feller
Mit einem deutlichen Besucherplus von rund 3000 im Vergleich mit dem letzten Jahr ging das Mosel Musikfestival 2017 zu Ende. Bei 66 Konzerten an 42 Spielstätten zwischen Saarburg und Winningen konnte das Team um den scheidenden Intendanten Hermann Lewen und  seinen Nachfolger Tobias Scharfenberger insgesamt 16.500 Besucher begrüßen. Das Programm 2018 wird am 1. Dezember vorgestellt.

In der Abschiedssaison von Hermann Lewen, der das Festival 1985 aus der Taufe gehoben hatte, konzertieren Weltstars wie Pianist Grigory Sokolov, Sängerin Magdalena Kozená, Klezmer-Legende Giora Feidman, Pianistin Khatia Buniatishvili und Geiger Renaud Capuçon. Aber auch der Südtiroler Shooting-Star Herbert Pixner, das Ensemble „Mnozil Brass“ oder der britische Pianist James Rhodes feierten große Erfolge.

Experimentell waren die Projekte zum Luther-Jahr: Jazzpianist Markus Burger und Saxofonist Jan von Klewitz improvisierten mit dem „Athos“- Ensemble über Choräle der Lutherzeit in der nächtlichen Konstantin-Basilika. Außerdem untermalten das Philharmonische Orchester und der Bachchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Martin Bambauer live die Musik zu dem Luther-Film mit Joseph Fiennes.

Geburtstagsfest für Zuckowski

Die Trierer Musikerin Julia Reidenbach leitete das deutschlandweit größte Geburtstagskonzert von Rolf Zuckowski. 3500 Menschen strömten in die Arena, um dem Chor „Über Brücken“ und Band zuzuhören, die für den 70-jährigen Zuckowski ein Potpourri seiner Lieder sangen. „Ganz großer Beliebtheit erfreuen sich bei dem Festival, dessen Budget bei lediglich einer Million Euro liegt, regelmäßig die Konzerte auf den Spitzenweingütern an Mosel und Saar, die Open Air- und die Picknickkonzerte. Aber auch kleine Formate zogen die Menschen in ihren Bann“, resümiert Scharfenberger. Die Besucher kamen auch aus dem Köln-Bonner-Raum an, dem Münsterland, dem Ruhrgebiet, der Rhein-Main-Region, aus Süddeutschland und sogar aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Skandinavien. Das ist nach Einschätzung der Intendanten ein Beweis dafür, „dass sich das Mosel Musikfestival mit seiner Künstlerauswahl und Programmgestaltung zu einem wichtigen Tourismus- und Wirtschaftsfaktor gemausert hat, der nicht zu unterschätzen ist“.

Zum Abschluss des Programms 2017 gab es in Trier zwei ganz unterschiedliche Highlights: Bei einem Konzert im IHK-Tagungszentrum erhielt der 60-jährige Trompeter Markus Stockhausen den JTI Trier Jazz Award 2017. In ihrem Grußwort hob Bürgermeisterin Angelika Birk unter anderem die Bedeutung des Festivals für die kulturelle Lebensqualität in Trier hervor. Bei dem Konzert wurde bekannt, dass JTI die Sponsorenpartnerschaft mit dem Mosel Musikfestival um zwei Jahre verlängert hat.

Der Schlussakkord stand dann wieder ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums. Das Konzert bot unter anderem eine spätromantische Variante von Luthers Reformationshymne „Eine feste Burg ist unser Gott“.

Konzerte zur Industriekultur

Das Festivalprogramm 2018 greift das landesweite Kultursommermotto „Industriekultur“ mit einem Schwerpunkt zum 19. Jahrhundert auf. Hintergrund sind die 200. Geburtstage von Karl Marx und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem aus Rheinland-Pfalz stammenden Sozialreformer und Initiator der Genossenschaftsbewegung. Außerdem soll es eine Konzertreihe für Kinder und Familien geben.