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19.12.2017

Hospitienbeirat wieder beschlussfähig

Die geriatrische Rehaklinik gehört zum Verbund der Altenpflegeeinrichtungen der Hospitien.
Die geriatrische Rehaklinik gehört zum Verbund der Altenpflegeeinrichtungen der Hospitien. Foto: Vereinigte Hospitien
Der Verwaltungsrat als Entscheidungs- und Aufsichtsorgan der Vereinigten Hospitien ist wieder voll beschlussfähig, nachdem der Stadtrat den vakanten dritten städtischen Sitz mit Christiane Probst (UBT) besetzt hat. Gegen diesen Vorschlag sprachen sich Grüne, FDP und Linke aus. Die Hospitien sind einer der größten Arbeitgeber der Region mit rund 500 Mitarbeitern. OB Wolfram Leibe begrüßte in der Stadtratssitzung Vertreter des Personalrats, die als Gäste die Abstimmung miterlebten.

Laut Satzung müssen alle Mitglieder des Verwaltungsrats katholisch sein. An dieser Regelung hatte sich ein Konflikt entzündet. Das 2014 in das Gremium gewählte Grünen-Fraktionsmitglied Petra Kewes wurde nach Angaben von Rechtsdezernent Thomas Schmitt vom Verwaltungsrat der Hospitien nicht akzeptiert, weil sie nicht katholisch ist. Somit war eine Neubesetzung erforderlich. Eine erneute Bewerbung von Kewes wies Leibe in der Sitzung zurück, weil sie nicht die Voraussetzungen erfülle. Grünen-Sprecher Wolf Buchmann kündigte daraufhin an, gegen eine Neuwahl Widerspruch einzulegen.

CDU-Fraktionschef Udo Köhler schlug dann anstelle von Kewes UBT- Fraktionschefin Christiane Probst vor. Die SPD schloss sich dieser Initiative an. Nach Aussage von deren Sprecher Rainer Lehnart, der dem Verwaltungsrat angehört, gibt es Bemühungen, dessen Satzung so zu ändern, dass im Sinne der Ökumene auch Nicht-Katholiken Mitglied sein können. In dieser Legislaturperiode sei es gelungen, dafür eine Mehrheit zu bekommen. „Das Blöde ist nur, dass wir im Verwaltungsbeirat nicht beschlussfähig waren, weil ein Sitz vakant ist. Zudem waren die Hospitien teilweise in ihrer Arbeit blockiert, weil Entscheidungen, für die eine Zweidrittel-Mehrheit nötig ist, nicht getroffen werden konnten“, so Lehnart. Das Verhalten der Grünen konterkariere die Pläne zur Öffnung des Verwaltungsbeirats.

Die Vereinigten Hospitien als gemeinnützige und mildtätige Stiftung verdanken ihre Entstehung Dekreten Kaiser Napoleons von 1804 und 1805. Die in Trier und Vororten bestehenden Hospitäler und Anstalten wurden unter eine gemeinsame Verwaltung gestellt, ohne ihren eigenen Stiftscharakter zu verlieren. Auf dem Gelände zwischen Krahnenufer, Irminenfreihof sowie Windmühlen- und Krahnenstraße gibt es Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senioren, Krankenpflege sowie eine Kinderbetreuung. Zu den Hospitien gehören außerdem rund 25 Hektar Weinberge an der Saar und der Mosel. Der Ursprung des Weinkellers im Stift St. Irminen reicht zurück bis in die römische Zeit.

 
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