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20.06.2017

Hohe Einsatzzahlen bei dünner Personaldecke

Die Anforderungen an Feuerwehr und Rettungsdienst sind anhaltend hoch. Das wurde bei der Bilanz für 2016, die Feuerwehrchef Herbert Albers-Hain dem Dezernatsausschuss III vorstellte, deutlich. Belastend ist der Personalmangel bei der Berufsfeuerwehr, dem durch Neueinstellungen begegnet werden soll.

Die Berufsfeuerwehr rückte 2016 unter anderem zu knapp 600 Bränden, gut 700 technischen Hilfeleistungen, 54 Einsätzen mit Gefahrstoffen und 98 Fehlalarmierungen durch automatische Brandmeldeanlagen aus. Insgesamt kam es zu 1724 Einsätzen, was keine große Veränderung gegenüber dem Jahr 2015 darstellt. Steigend sind die Zahlen des zur Berufsfeuerwehr Trier gehörenden Rettungsdienstes, insbesondere für den Notarztwagen. 2470 mal rückte dieser aus, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von knapp 200 Fahrten bedeutet. „Die Steigerung in diesem Bereich ist ein bundesweites Phänomen“, erläuterte Albers-Hain den Ausschussmitgliedern. Er führte dies auf eine alternde Bevölkerung zurück, in der die Hemmschwelle, den Notarzt zu rufen, teilweise gesunken sei. Die Einsatzzahl des Rettungsdienstes insgesamt liegt für 2016 bei knapp 32.000, wovon Krankentransporte die Hälfte ausmachen.

Ein großer Einsatz im vergangenen Jahr war ein Dachgeschossbrand in Irsch. Dass die Feuerwehr jedoch weit mehr tut, als Brände zu löschen, machte Albers-Hain deutlich. Gefragt sind die Männer auch bei Hochwasser und starken Regenfällen. 2016 war dies der Fall, als Anfang Juni eine Schlammlawine infolge starken Regens das Busental überrollte. Weitere Bereiche sind die technische Hilfe und Gefahrguteinsätze sowie die Notfallrettung, Kranken- und Infektionstransporte. Hier gab es im vergangenen Jahr einen Anstieg um gut 31 Prozent auf knapp 900 Transporte, was Albers-Hain unter anderem auf den starken Zulauf in der Erstaufnahmestelle für Asylbegehrende zurückführte, in dessen Folge viele Fahrten stattgefunden hätten.

32 Stellen neu besetzt

Aktuell sind rund 150 Feuerwehrleute für die Sicherheit Triers verantwortlich. Damit liegt die Personalstärke im Einsatzdienst unterhalb der Sollstärke. Ein Personalkonzept sieht vor, über die nächsten Jahre 71 Leute einzustellen und so diese Lücke zu schließen. Bislang sind 32 Stellen neu besetzt, meist mit jungen Mitarbeitern, die zunächst ausgebildet werden müssen, bevor sie voll eingesetzt werden können. Albers-Hain machte die Ausschussmitglieder auf die rückläufige Zahl der Bewerber aufmerksam, was unter anderem mit besseren Verdienstaussichten in Luxemburg zusammenhänge und der Tatsache, dass die Berufsfeuerwehr Köln gerade massiv einstelle. Feuerwehrdezernent Thomas Schmitt sagte, man sei auch darauf angewiesen, fertig ausgebildete Feuerwehrleute zu rekrutieren und wolle hierzu auch über den Trierer Raum hinaus inserieren.

Eine wichtige Unterstützung für die Berufsfeuerwehr sind die über das Stadtgebiet verteilten elf Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr mit insgesamt 421 Mitgliedern. „Damit sind wir sehr gut bedient“, machte Albers- Hain deutlich.