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31.10.2017

Energieprojekt vorerst auf Eis gelegt

Die Stadtwerke Trier (SWT) sehen sich gezwungen, die Partnersuche für das Pumpspeicherkraftwerk „Rio“ an der Mosel zum jetzigen Zeitpunkt nicht fortzuführen. Unterstützung vermissen die Verantwortlichen insbesondere von einer Seite.

„Die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen lassen vorerst keine weiteren Aktivitäten zu“, teilte die SWT vergangene Woche in einer Pressemitteilung mit. Um das Genehmigungsverfahren bis zur Baureife zu durchlaufen, müssten voraussichtlich noch rund sieben Millionen Euro in die weitere Projektentwicklung investiert werden. Diese Investition wollten die SWT unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht alleine stemmen. Deswegen haben sie in den letzten Monaten nach Partnern gesucht, die sich daran beteiligen.

3,5 Millionen Euro investiert

„Obwohl das Interesse an unserem Projekt, gerade vor dem Hintergrund der Vorgaben des neuen Strommarktgesetzes, deutlich zu erkennen ist, konnten wir noch keine Partner finden, die verbindlich bereit waren, in das Projekt zu investieren“, sagt SWT- Vorstandssprecher Dr. Olaf Hornfeck. Aus diesem Grund haben die SWT beschlossen, die Partnersuche erst dann fortzuführen, wenn absehbar ist, welche Rolle Energiespeicher und Online-Regler im Energiemarkt der Zukunft spielen und wie diese Dienstleistungen vergütet werden. 3,5 Millionen Euro hat die Projektgesellschaft seit 2011 in den Raumordnungsprozess und in die Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren des Pumpspeicherkraftwerks investiert.

Energiewende in der Region

„Wir sind nach wie vor überzeugt, dass unser Pumpspeicherkraftwerk die derzeit einzige, in dieser Größenordnung technische Möglichkeit für die Energiewende in der Region ist. Denn bisher gibt es keine andere Lösung, um Strom aus erneuerbaren Energien in großen Mengen und unabhängig von der Witterung bereitzustellen. Leider vermissen wir dafür noch immer die Unterstützung, insbesondere seitens der Bundespolitik“, betont Projektleiter Rudolf Schöller. Entmutigen lasse man sich dadurch aber nicht. Stattdessen arbeite man weiter an Lösungen, um den Anstieg an schwankender Stromerzeugung durch intelligente Netze, dezentrale Speicher und digitale Steuerung in das Versorgungssystem zu integrieren.

Ein Beispiel sei das Projekt „Energiewaben – Regionale Energieversorgung der Großregion“. Dabei untersuchen die SWT gemeinsam mit Partnern aus Metz, Remich und Ostbelgien, wie die Großregion aufgestellt sein muss, um eine Versorgung allein aus erneuerbaren Energien zu stemmen.