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21.02.2017

Einsatz für eine friedliche Fastnacht

Erster großer Höhepunkt des Trierer Straßenkarnevals ist traditionell die Prinzenproklamation auf dem Hauptmarkt an Weiberfastnacht. Vorher stürmen die Narren das Rathaus.
Erster großer Höhepunkt des Trierer Straßenkarnevals ist traditionell die Prinzenproklamation auf dem Hauptmarkt an Weiberfastnacht. Vorher stürmen die Narren das Rathaus.
Damit die Narren unbeschwert Straßenkarneval feiern können, gilt am Fetten Donnerstag wieder ein Glasverbot rund um den Hauptmarkt. Die Alkoholkontrollen für Jugendliche sind ähnlich angelegt wie 2016 und es gibt wieder eine Party für Schüler ab 14. Neue Sicherheitsfragen hat der Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt aufgeworfen. Die Trierer Polizei bereitet dazu ein Konzept vor.

„Auch wenn uns aktuell keine Erkenntnisse oder Hinweise für eine konkrete Gefährdung vorliegen, gilt es weiterhin, einer hohen abstrakten Gefahr gerecht zu werden“, sagte Landesinnenminister Roger Lewentz am Montag letzter Woche. „Der schlimme Anschlag auf den Weihnachtsmarkt hat erneut verdeutlicht, wie groß die Herausforderungen sind und welches hohe Maß an Einsatzbereitschaft und Engagement speziell von den Polizeibeamten verlangt wird“, betonte er. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse gilt am Rosenmontag rund um die Strecke des Trierer Karnevalsumzugs in der Innenstadt von 11 bis maximal 18 Uhr ein Ein- und Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen.

Das Land hat noch weitere Vorkehrungen getroffen, um eine friedliche und sichere Karnevalszeit zu gewährleisten. An den närrischen Tagen sind in Rheinland-Pfalz mehrere Tausend Polizisten im Einsatz und der Austausch mit der Bundespolizei und den Sicherheitsbehörden in benachbarten Ländern wird intensiviert.

Um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen, sind die Polizisten flächendeckend mit Bodycams unterwegs. Das sind kleine Kameras, die an der Uniform befestigt sind. Zudem ist ein offener Einsatz von Videokameras im öffentlichen Raum möglich. Für aktuelle Informationen über den Verlauf der Veranstaltungen wird verstärkt auf soziale Medien gesetzt. Die Trierer Polizei intensiviert ihre Meldungen über Twitter (@PolizeiTrier). Dadurch sind die Narren jederzeit umfassend über die aktuelle Sicherheitslage informiert. Zudem können Besucher der Polizei über diesen Kanal und über Facebook kurzfristig Gefahrensituationen mitteilen. Das aktuelle Sicherheitskonzept der Polizei wird am heutigen Dienstag bei einer Pressekonferenz vorgestellt, an der Beigeordneter Andreas Ludwig als städtischer Vertreter teilnimmt.

Party in der BBS-Aula

Bei der Weiberfastnacht 2012 hatte es in Trier massive Probleme durch zahlreiche stark alkoholisierte Jugendliche gegeben. Daraufhin wurde das Sicherheits- und Präventionskonzept in Kooperation zahlreicher städtischer Ämter, des Kreises Trier-Saarburg, der Polizei und der Rettungsdienste grundlegend überarbeitet. Ein Element, das sich in den letzten Jahren bewährt hat, ist eine Party für Jugendliche ab 14 Jahren nach dem Ende der Festivitäten auf dem Hauptmarkt. So soll verhindert werden, dass sie an neuralgischen Punkten, wie 2012 vor der Treviris-Passage, unkontrolliert Alkohol zu sich nehmen und es zu Körperverletzungen kommt. Die Party in Zusammenarbeit der Jugendclubs Mergener Hof und Exhaus findet 2017 erneut in der großen und zentral gelegenen Aula der Berufsbildenden Schulen statt. Das Programm ist für Schüler ab 14 Jahre geeignet. Um den erwarteten Ansturm noch besser zu regulieren, gab es kleinere Änderungen beim Einsatz und der Verteilung der Sicherheitskräfte.

Mitarbeiter des Jugendamts stehen am Fetten Donnerstag bereit, um im Bedarfsfall Jugendliche anzusprechen und den Kontakt mit deren Eltern herzustellen. Die ADD als Schulaufsichtsbehörde verschickt erneut Info- Briefe an die Familien, um sie für mögliche Probleme zu sensibilisieren und für die Party in der BBS-Aula zu werben. Fester Bestandteil des Konzepts sind die Jugendschutzkontrollen beim Verkauf und dem Konsum von Alkohol in Läden und Kneipen. Auf dem Festgelände am Hauptmarkt ist die Einhaltung der Altersgrenzen durch die Vergabe von Bändchen in verschiedenen Farben bei der Einlasskontrolle sichergestellt.

 
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