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16.10.2015

Gravierende Mängel beim Dach der Grundschule Tarforst

(frü) Nachdem kleine Risse in den Leimholzbindern der Dachkonstruktion der Mehrzweckhalle der Grundschule Tarforst entdeckt wurden und keine der ausführenden Firmen die aufgezeigten Mängel anerkannte, leitete das städtische Amt für Gebäudewirtschaft Trier zur Ursachenfindung ein so genanntes selbständiges Beweisverfahren gegen das Statikbüro und die Holzbaufirma ein. Die beauftragten Gutachter stellten Überlastungen an Gelenken des Tragwerks fest, die auf einen Planungsfehler zurückgehen. Derzeit erstellen Gutachter eine Kontrollberechnung. Sobald diese vorliegt, folgt ein Sanierungskonzept. Die Nutzungseinschränkungen der Halle bleiben zunächst bestehen.

Ein weiteres Beweisverfahren hat die Stadt Trier beim gleichen Bau wegen eines festgestellten Faltenwurfes in den Dachbahnen der Dachabdichtung und wegen rutschenden Gründachteilen eröffnet, diesmal gegen das Architekturbüro, den eingesetzten Bauleiter und die Dachdeckerfirma. Ergebnis mehrerer Ortstermine und Bauteilöffnungen ist, dass das Gründach nicht nach den Regeln der Technik befestigt wurde. Darüber hinaus wurden Mängel in der Ausführung der Dampfsperre festgestellt, so dass kondensierende Luftfeuchtigkeit in der Dämmung mit der Zeit zu Wasseransammlungen und zum Durchfaulen von Gratsparren geführt hat. Ursache für die Feuchtigkeit ist das häufige Durchbohren der Dampfsperre für die Verlegung von Installationen.

Die geschädigten konstruktiven Bauteile werden in den Herbstferien ersetzt, um die statische Sicherheit des Daches in den Wintermonaten zu gewährleisten. Im Ergebnis wird voraussichtlich der Ersatz der Abdichtung und der Dämmung des kompletten Schuldaches erforderlich werden. Eine zusätzliche „Installationsebene“ auf dem Dach wird nach Angaben des Amtes für Gebäudewirtschaft möglicherweise dazu führen, dass ein Gründach nicht wieder aufgebracht werden kann.