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24.01.2017

Fest im Stadtteil integriert

Mattengemeinschaftsübung im Sportkurs für Flüchtlingskinder in der Halle des FSV Tarforst
Bei dem Sportkurs für Flüchtlingskinder in der Halle des FSV Tarforst stehen Übungen und Spiele mit der großen Matte immer wieder auf dem Programm. Dabei lernen die Teilnehmer auch, untereinander Vertrauen zu entwickeln und sich auf die anderen Gruppenmitglieder zu verlassen.
Seit fast zwei Jahren findet in der Halle des FSV Tarforst ein regelmäßiger Sportkurs für Flüchtlingskinder statt. Das Angebot, das in Zusammenarbeit mit dem Haus der Gesundheit, der ADD und der AOK entstand, ist nach Einschätzung des Vereinsvorsitzenden Werner Gorges ein voller Erfolg: „Die Kinder freuen sich immer sehr, wenn sie freitags kommen. Es gibt eine enge Kooperation mit der Grundschule. Dadurch sind zahlreiche Kontakte zwischen den Kindern entstanden und viele Tarforster Familien unterstützen die Aktion mit Sachspenden.“

Rebecca Owusu arbeitet schon seit mehreren Jahren als Lehrerin in der zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes in der Dasbachstraße und weiß um die große Bedeutung dieses Angebots für dort lebende Kinder. „Das ist eine sehr willkommene Abwechslung im oft gleichförmigen Alltag. Wir bemühen uns, das Programm so vielfältig wie möglich zu gestalten.“ Nach Angaben der Übungsleiter Fred Friedmann und Steffen Langer steht nicht nur das gerade bei den Jungen sehr beliebte Fußballspielen auf dem Programm „Wir integrieren immer wieder andere Sportarten und Spiele sowie einen Bewegungsparcours. Außerdem sind wir in der wärmeren Jahreshälfte immer wieder draußen unterwegs. Dabei geht es zum Beispiel auf die Spielplätze auf dem LGS-Gelände“, berichtet Friedmann. Weitere willkommene Abwechslungen gab es durch eine Weihnachtsfeier oder die Teilnahme an einem Sporttag an der Nelson-Mandela-Realschule und an einem Fußballcamp beim FSV Tarforst.

Freitags werden die Kinder in Bussen des FSV Tarforst und der ADD an der Aufnahmeeinrichtung abgeholt. Damit die Gruppen nicht zu groß werden, ist das Angebot in zwei Altersgruppen unterteilt, sodass jedes Kind alle zwei Wochen kommen kann.

Kooperation mit Grundschule

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Angebot ist die enge Zusammenarbeit mit der Grundschule Tarforst, deren Gebäude in der Nähe liegt. „Die Lehrerkollegen dort unterstützen uns sehr stark bei diesem Projekt und es sind erfreulicherweise schon einige Freundschaften zwischen den Kindern entstanden“, berichtet Owusu. Darüber hinaus gibt es weitere Partner, darunter die Keune-Grundschule und den Treffpunkt am Weidengraben im Nachbarstadtteil Kürenz sowie den Jugendhilfeträger Palais e. V.

FSV-Vorsitzender Gorges ist immer wieder erstaunt, wie schnell die Kinder durch den gemeinsamen Sport Deutsch lernen: „Das klappt manchmal schneller und unkomplizierter als bei den Eltern. Sport kennt eben keine Barrieren.“

Als eine wichtige Anerkennung und Ermutigung für ihre Arbeit empfanden die Macher des Projektes den Besuch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer im letzten September. An diesem Treffen nahm auch Theo Lamberts, pensionierter Schulsportreferent bei der ADD, teil, der die Idee für das im Februar 2015 gestartete Projekt hatte.

In der Startphase haben mehrere Trierer Schulen, darunter das MPG und das AVG, die Aktion durch Spenden unterstützt. Weitere Förderer waren der Landessportbund, die Lotto- Stiftung, der Fußballverband Rheinland, die Stiftung „Zukunft für Kinder“, die Rotarier, die Elisabeth- Schaffner- und die Nikolaus-Koch- Stiftung, der Lions-Club, die Volksbank, das Sporthaus Simons und der Verein „Herzen berühren.“ Bürgermeisterin Angelika Birk hatte das Projekt bei der Auftaktveranstaltung als „vorbildlich für die enge Vernetzung von Ehrenamtlichen und Profis bei den Hilfen für die Flüchtlinge“ gewürdigt.