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18.05.2017 | Wohnungsbau

Konzept für Olewiger Kloster steht

Modell des Bauprojekts Klosterhof Olewig
Der Blick auf das Modell des Architekturbüros Beckhäuser zeigt die Anordnung der neuen Wohngebäude (links) auf dem Klostergelände in Olewig. Im Zusammenspiel mit dem Altbau (rechts) entsteht ein quadratischer Innenhof.
Nach jahrelanger Suche hat die Stadt mit der Eifelhausgruppe einen Partner für die künftige Nutzung des Klostergeländes in Olewig gefunden. Das Immobilienunternehmen plant den Bau von 75 bis 80 Wohnungen, die sich auf den Altbau und zwei neue Gebäude entlang der Riesling-Wein-Straße verteilen. Die Festwiese bleibt in städtischem Besitz und kann weiter für Veranstaltungen wie das Olewiger Weinfest genutzt werden.

Das Olewiger „Kloster“ wurde 1885-87 als Altenheim der Ordensgemeinschaft der Borromäerinnen errichtet. Seit 1967 befindet es sich im städtischen Besitz. Eine Zeit lang waren in dem Gebäude, zu dem auch eine Kapelle gehört, Verwaltungsbüros der Universität untergebracht, seit 2011 steht es weitgehend leer.

„Wegen des Leerstands gibt es im Stadtteil einen großen Erwartungsdruck, dass endlich etwas passiert“, erklärte Baudezernent Andreas Ludwig vergangene Woche bei der Präsentation des städtebaulichen Konzepts des Trierer Architekturbüros Beckhäuser. Andererseits steht das Gebäude unter Denkmalschutz, was offenbar viele potenzielle Investoren abgeschreckt hat. Lohnend ist das Projekt nur dann, wenn außer der Sanierung des Altbaus auf dem Grundstück auch neue Wohnhäuser errichtet werden. Für die Anordnung der Gebäude wurde in Abstimmung mit der Denkmalpflege, dem Architektur- und Städtebaubeirat und dem Ortsbeirat eine Lösung gefunden, mit der alle Beteiligten leben können. „Es ist eine wichtige Maßnahme zur Sicherung dieses Kulturdenkmals“, verdeutlichte Stefan Leist, Abteilungsleiter für Bauleitplanung im Stadtplanungsamt. „Die Sichtachsen auf das Kloster werden aus zwei Richtungen freigehalten. Alt- und Neubau korrespondieren miteinander, so dass ein Innenhof entsteht“, ergänzte Eifelhaus-Geschäftsführer Hermann Schmitz. Unter dem Namen „Klosterhof Olewig“ sollen die Eigentumswohnungen dann auch vermarktet werden.

Die rund 50 Neubauwohnungen verteilen sich laut Planung auf ein größeres, dreigeschossiges und ein kleineres, zweigeschossiges Gebäude. Im Altbau sind demnach 28 Wohneinheiten vorgesehen. Hinzu kommen drei Reihenhäuser in einem früheren Wirtschaftsgebäude. Für die neugotische Kapelle kann sich Schmitz auch eine Büronutzung vorstellen: „Das wird architektonisch hochinteressant, sozusagen ein Haus im Haus.“ Zum Konzept gehören eine über die Brettenbachstraße erschlossene Tiefgarage und zusätzliche oberirdische Stellplätze, für die eine neue Zufahrt aus der Riesling-Wein-Straße eingerichtet wird.

Der Stadtrat hat dem Verkauf des Areals an die Eifelhaus-Gruppe bereits grundsätzlich zugestimmt. Nun wird für das Projekt noch ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt. Im Bebauungsplan soll ein 25-prozentiger Anteil sozial geförderter Wohnungen festgelegt werden, wie er in Trier bei Projekten mit städtischer Beteiligung üblich ist. Auch das Thema Lärmschutz spielt wegen der Nähe der viel befahrenen Riesling-Wein-Straße eine wichtige Rolle. Zudem muss noch eine Lösung für den Schutz einer Trinkwasserleitung gefunden werden, die über das Grundstück verläuft.

Schmitz verfolgt laut eigener Aussage dennoch einen „ehrgeizigen“ Zeitplan: Wenn das Bebauungsplanverfahren zügig abgeschlossen wird und bei den obligatorischen Grabungen der Archäologen kein Überraschungsfund ins Haus steht, sollen die ersten Wohnungen 2020 bezugsfertig sein.