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26.07.2016

Doppelte Botschafterin

Zukünftige Trierer Weinkönigin Ninorta Bahno stammt aus Syrien

Peter Terges, OB Wolfram Leibe und der Protektor des Weinfests, Norbert Friedrich von der Volksbank, (v. l.) stoßen mit Ninorta Bahno an.
Peter Terges, OB Wolfram Leibe und der Protektor des Weinfests, Norbert Friedrich von der Volksbank, (v. l.) stoßen mit Ninorta Bahno an, die am 3. August als Ninorta I. zur Trierer Weinkönigin gekrönt wird. Foto: PA

Beim traditionellen Antrittsbesuch der kommenden Trierer Weinkönigin im Rathaus herrschte dieses Jahr besonders großer Medienandrang: Reporter aus dem In- und Ausland wollten die Syrerin Ninorta Bahno kennenlernen, die als Ninorta I. die Stadt Trier und ihren Wein in den kommenden Monaten auf nationalen und internationalen Veranstaltungen repräsentieren wird. Die 25-Jährige, die vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land geflüchtet ist, lebt seit drei Jahren in Trier. Nun wird sie deutschlandweit die erste Geflüchtete, die zur Weinkönigin gekrönt wird. Die Zeremonie findet am Abend des 3. Augusts im Rahmen des Olewiger Weinfests statt.

Ninorta Bahno ist Christin und hat schon in Syrien gerne Wein getrunken, vor allem lieblichen. Dort sei er „etwas süßer und dunkler“, erklärt sie, aber momentan sei der syrische Weinbau auch „ein bisschen zum Erliegen gekommen“.

Als Ninorta I. möchte sie gerne für den Trierer Wein werben, hat jedoch auch weitere Anliegen: „Neben der eigentlichen Aufgabe möchte ich auch eine Botschafterin für die Integration und das Zusammenleben sein und dem Land, das mich aufgenommen hat, Danke sagen.“ Oberbürgermeister Wolfram Leibe betonte, eine Weinkönigin aus Syrien passe hervorragend, denn „in Trier hat ein Viertel der Menschen einen Migrationshintergrund“.

Peter Terges, Vorsitzender der Vereinigung der Trier-Olewiger Winzer, hatte die junge Frau beim vergangenen Weinfest kennengelernt, als sie dort für eine Gruppe eingeladener Flüchtlinge dolmetschte. Nach eigenen Worten war er begeistert darüber, wie sie den Gästen die Trierer Sitten und Traditionen näherbrachte und fragte sie, ob sie sich vorstellen könne, selbst Weinkönigin zu werden. „Alle reden über Integration, wir sind Vorreiter“, erklärte er. Einzig mit dem Ausmaß des Presserummels, der um die neue Weinkönigin ausbrechen würde, habe er nicht gerechnet.