Sprungmarken
10.02.2017 | Flächennutzungsplan Trier 2030

Baudezernent favorisiert Brubacher Hof

Baudezernent Andreas Ludwig (r.) tauscht sich mit den zuständigen Mitarbeitern des Stadtplanungsamts, Stefan Leist (l.) und Heike Defourny, über die aktuelle Version des Flächennutzungsplans aus.
Baudezernent Andreas Ludwig (r.) tauscht sich mit den zuständigen Mitarbeitern des Stadtplanungsamts, Stefan Leist (l.) und Heike Defourny, über die aktuelle Version des Flächennutzungsplans aus.
Für Baudezernent Andreas Ludwig steht die Entscheidung fest: Das Gebiet Brubacher Hof soll als künftige Wohnbaufläche in den Flächennutzungsplan (FNP) aufgenommen werden, während die parallel untersuchte Alternativfläche Langenberg vorerst nicht zum Zuge kommt. Am 8. März will Ludwig eine entsprechende Beschlussvorlage in den Stadtrat einbringen.

Ludwig begründete seinen Entschluss auf einer Pressekonferenz vor allem mit der Machbarkeit: „Wir gehen davon aus, dass wir in fünf bis sieben Jahren mit der Erschließung des Brubacher Hofs beginnen können. Bis dahin reichen unsere aktuellen Baulandreserven noch aus, aber danach brauchen wir Alternativen.“  Die Entwicklung des zwischen den Stadtteilen Euren und Zewen gelegenen Gebiets Langenberg sei wegen der Vielzahl an Grundstückseigentümern (über 1100) und der aufwendigen Verkehrserschließung ungleich komplexer und mittelfristig nicht umsetzbar.

Der Stadtrat hatte im Dezember 2015 die Offenlegung des FNP-Entwurfs mit beiden Flächen beschlossen, wobei klar war, dass im weiteren Verfahren eine der beiden Alternativen wegfallen sollte. Nach einer vertieften Analyse des Langebergs wurde im vergangenen Herbst das Für und Wider in mehreren öffentlichen Veranstaltungen diskutiert. In der internen Beratung mit den Experten des Stadtplanungsamts kristallisierte sich nun der Brubacher Hof als eindeutiger Favorit heraus. Das Gebiet umfasst 23,1 Hektar Baugrund. Vorgesehen sind und 1100 Wohneinheiten für 2000 bis 2500 Einwohner.

Ob Ludwig für seinen Vorschlag im Stadtrat eine Mehrheit findet, ist ungewiss. Doch der Beigeordnete gab zu verstehen, dass er von den Ratsmitgliedern erwartet, nun Farbe zu bekennen. „Es ist an der Zeit, dass wir in diesem sich sehr lange hinziehenden Verfahren einen Schritt voran kommen, damit wir den Menschen, die nach Trier ziehen wollen, günstiges Bauland und bezahlbare Wohnungen anbieten können.“

Mit der Entwicklung des Brubacher Hofs, der als Erweiterung des Stadtteils Mariahof zu sehen ist, sind Konflikte verbunden, die dem Baudezernenten durchaus bewusst sind. Er hält sie jedoch insgesamt für „beherrschbar“. Der Zunahme des Verkehrs auf der Zufahrtsstraße (Nell-Breuning-Allee und Berliner Allee) soll mit einem Ausbau der Knotenpunkte begegnet werden, zugleich sind aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen zur Entlastung der Anwohner vorgesehen. Dies kann aus den Erlösen der Grundstücksverkäufe auf dem Brubacher Hof finanziert werden. Mögliche Konflikte mit dem benachbarten Naturschutzgebiet Mattheiser Wald sollen durch eine intelligente Besucherlenkung abgemildert werden. Durch die Verkleinerung des Baugebiets gegenüber dem ersten FNP-Entwurf könne zudem der ortsansässige Pferdehof erhalten werden, so Ludwig. Anders im Gebiet Langenberg: Für die dort angesiedelte Baumschule gebe es keine Ausweichflächen, der Betrieb sei im Fall einer Baulandentwicklung in seiner Existenz bedroht.

Als ein weiteres Plus, das für den Brubacher Hof spricht, nennt Ludwig die Stärkung der Infrastruktur im benachbarten Mariahof. Die Grundschule in dem Stadtteil dürfte damit dauerhaft gesichert sein und es bestehe die Chance, dass sich ein Lebensmittelmarkt ansiedelt.

Erneute Offenlegung

Wenn der Stadtrat am 8. März dem vom Stadtvorstand eingebrachten Beschlussvorschlag mit der Grundsatzentscheidung für den Brubacher Hof zustimmt, steht als nächster Schritt die zweite Offenlegung des Flächennutzungsplans Trier 2030 auf dem Programm. Die Bürgerinnen und Bürger können dann erneut Stellungnahmen abgeben. Am Schluss des Verfahrens steht der Feststellungsbeschluss durch den Stadtrat und die Genehmigung durch die ADD.