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08.12.2015

Kostenexplosion bei Kita "Im Freschfeld"

Die Planungen zum Neubau einer Kindertagesstätte „Im Freschfeld“ im Filscher Baugebiet BU 13 müssen überarbeitet werden. Der vom Rat Ende 2011 vorgegebene Kostenrahmen von rund 2,8 Millionen Euro für eine Kita mit fünf Gruppen wird nach derzeitigem Stand erheblich überschritten. Auch nach Überarbeitung des Entwurfes liegen die veranschlagten Kosten noch bei 4,75 Millionen Euro.

Der bisher geplante Bau geht auf einen Architektenwettbewerb aus dem Jahr 2013 zurück. Der Siegerentwurf eines luxemburgischen Architekturbüros hatte nicht zuletzt wegen der kompakten Gebäudeform, die großzügige Grünflächen ermöglicht, überzeugt. Der Wettbewerbssieger wurde im Oktober 2014 mit der Entwurfsplanung für das Gebäude inklusive Außenanlagen beauftragt.

Nach Bekanntwerden der Kostensteigerungen und Nachverhandlungen mit dem Architekturbüro haben das städtische Jugendamt (Bauherr) und das Amt für Gebäudewirtschaft mit Blick auf die Finanzlage der Stadt jetzt die „Notbremse“ gezogen: Der Entwurf des luxemburgischen Büros wird nicht weiter verfolgt. Für Baudezernent Andreas Ludwig keine leichte, aber notwendige Entscheidung: „Wir konnten so nicht weiter machen. Der Entwurf ist wirklich gut – aber er ist offensichtlich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu realisieren. Und die immense Kostensteigerung können wir nicht verantworten.“ Um keine Zeit mehr zu verlieren und das Verfahren zu beschleunigen, werden jetzt die drei weiteren siegreichen Entwürfe aus dem Architektenwettbewerb auf ihre Realisierbarkeit überprüft. „Alle vier prämierten Entwürfe haben damals die Juroren überzeugt. Wir werden mit den drei verbleibenden Architekten Vergabegespräche im Hinblick auf ihre Kapazitäten und Erfahrungen im Kita-Bau führen“, skizziert Dr. Frank Simons, Leiter der Gebäudewirtschaft, das weitere Vorgehen und ist zuversichtlich, dass einer der damaligen Preisträger die neue Kita bauen wird.

Keine Qualitätsminderung

Auch Bürgermeisterin Angelika Birk unterstützt die eingeschlagene Richtung, ist aber über die neuerliche Zeitverzögerung nicht erfreut: „Gut ist, wir müssen nicht mehr bei Null anfangen. Ich hoffe sehr, dass die dringend benötigten Kita-Plätze jetzt so schnell wie möglich realisiert werden.“ Bedenken, dass die kostengünstigere Neuplanung mit einer Qualitätsminderung einhergehe, lässt Baudezernent Ludwig nicht gelten: „Die seinerzeit ausgezeichneten Kita-Entwürfe sind alle von einer sehr hohen Qualität. Und wir werden nicht auf Kosten der Kinder sparen.“ Aber ein gewisser Kostenrahmen müsse – und könne – eingehalten werden.

Die neue Kita soll vier Kindergarten- und eine Krippengruppe mit insgesamt 110 Plätzen in Verbindung mit einem Mehrzweckraum, der von der Bürgerschaft für Veranstaltungen genutzt werden kann, umfassen. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass sich das Land mit 411.000 Euro und der Ortsbeirat Filsch mit 100.000 Euro an den Baukosten von rund 2,75 Millionen Euro beteiligt. Einig sind sich dabei alle Beteiligten, dass dieser vor vier Jahren vorgegebene Finanzrahmen nicht mehr einzuhalten ist. „Aber eine Drei muss vorne stehen!“