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17.05.2016

Castelnau: Fortsetzung folgt

Grafik: Der Quartiersrahmenplan für das Gebiet Castelnau II zeigt die geplante Verkehrserschließung und die Verteilung von Wohn- und Grünflächen
Der Quartiersrahmenplan für das Gebiet Castelnau II zeigt die geplante Verkehrserschließung und die Verteilung von Wohn- und Grünflächen. Abbildung: FIRU
Mit dem Quartiersrahmenplan für das Gebiet Castelnau II hat der Stadtrat ein weiteres großes Konversionsprojekt im Stadtteil Feyen/Weismark auf den Weg gebracht. Auf dem ehemaligen militärischen Übungsgelände am Rande des Mattheiser Waldes will die Entwicklungsgesellschaft EGP im Anschluss an das bereits weitgehend bebaute Castelnau I Siedlungsflächen für rund 1800 Menschen schaffen.

Der von dem Koblenzer Büro FIRU erstellte Quartiersrahmenplan legt im wesentlichen die Verkehrserschließung der 48 Hektar umfassenden Areals sowie die Aufteilung der Grün- und Wohnflächen in verschiedenen Abstufungen fest. Ein erster Entwurf des Plans war bereits vor einem Jahr öffentlich präsentiert worden. In die jetzige Fassung sind die Anregungen aus einem Beteiligungsverfahren eingeflossen.

Naturschutzverbände hatten dabei auf Konflikte zwischen dem neuen Wohngebiet und dem Artenschutz im unmittelbar angrenzenden Mattheiser Wald hingewiesen. Wichtiger Bestandteil der Planung ist daher eine grüne Pufferzone zwischen der Siedlung und dem Schutzgebiet.

Der Quartiersrahmenplan ist rechtlich nicht bindend, dient aber der Vorbereitung der Bauleitplanung. Außerdem werden die Ziele in einem städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt und der EGP festgehalten. Um die Anordnung der Straßen, Wege, Grünflächen und Siedlungen zu konkretisieren, hatte die EGP drei Büros beauftragt, detaillierte Pläne auszuarbeiten. Diese wurden anschließend von einem Fachgremium mit Sachverständigen des Rathauses, des Architektur- und Städtebaubeirats und der EGP bewertet. Dabei erhielt der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Dreiseitl/Eble aus Überlingen und Tübingen die besten Noten. 

Nach der knappen Zustimmung im Ortsbeirat Feyen/Weismark hat der Stadtrat den Quartiersrahmenplan mit großer Mehrheit beschlossen. Baudezernent Andreas Ludwig begüßte das Votum als „wichtigen Schritt zur Schaffung eines attraktiven Wohnquartiers“, gegen das es im Beteiligungsverfahren vergleichsweise wenig Einwände gegeben habe.

Gegenstimmen kamen von der AfD und der Linken. Deren Fraktionsvorsitzende Susanne Kohrs begründete die Ablehnung mit der fehlenden Festlegung eines Anteils für sozialen Wohnungsbau. Demgegenüber betonte Ludwig, dass die bei städtischen Planungen obligatorische 25-Prozent-Quote von Sozialwohnungen Bestandteil des städtebaulichen Vertrags mit der EGP sei.

AfD-Fraktionschef Michael Frisch kritisierte, dass jetzt erneut ein Wohngebiet geplant werde ohne zuvor für eine angemessene Verkehrsanbindung zu sorgen. Ortsvorsteher Rainer Lehnart (SPD) warb in diesem Zusammenhang um die Einplanung von Haushaltsmitteln zum Ausbau der Knotenpunkte Pellinger Straße / Pacelliufer und Aulstraße / Arnulfstraße.