Sprungmarken
10.05.2016

Aus für die Filialen Biewer und Paulinstraße

Kundin am Geldautomaten
Zum Geldabheben nutzen immer mehr Kunden Filialen, die auf vielbefahrenen Wegen zur Arbeit liegen. Dadurch sinkt die Auslastung von Geschäftsstellen in dünner besiedelten Orten. Foto: Sparkasse
Der Verwaltungsrat der Sparkasse hat die Schließung von 13 Filialen beschlossen. Außerdem werden acht Geschäftsstellen in Selbstbedienungs-Standorte umgewandelt. In Trier werden Biewer und Paulinstraße aufgegeben und die Geschäftsstelle Mariahof umgewandelt. Als Ersatz für die Filialen Römerbrücke und Euren entsteht eine Geschäftsstelle in Trier-West. Zur Begründung verweist der Vorstand auf die zunehmende Nutzung des Online-Bankings. Zudem würden viele Bankgeschäfte nicht mehr am Wohnort, sondern auf dem Weg zur oder von der Arbeit erledigt.

„Das Zukunftsprogramm 2017 der Sparkasse Trier sieht vor, das Filialgeschäft weiter zu stärken und sich marktkonform zu positionieren. Die Qualität der Beratung ist unser Aushängeschild und wird auch in Zukunft den immer stärker werdenden regulatorischen Anforderungen und dem geänderten Kundenverhalten Stand halten können“, betonte Vorstandsvorsitzender Günther Passek. Um dieses Versprechen  einhalten zu können, sei es erforderlich gewesen, alle 67 Filialen in der Region Trier-Saarburg auf den Prüfstand zu stellen. „Wir gewährleisten, dass wir in einer anhaltenden Niedrigzinsphase, wie sie von der EZB derzeit noch immer verfolgt wird, auch in Zukunft ein wirtschaftlich tragfähiges Filialnetz unterhalten und für unsere Kunden an den verbleibenden Standorten an fünf Tagen pro Woche persönlicher Ansprechpartner in allen Finanzfragen sind“, so Passek.

In Zukunft sind alle Filialen der Sparkasse von Montag bis Freitag, 8.30 bis 12.30 und 14 bis 16.30 Uhr geöffnet. Durchgängig erreichbar von 8.30 bis 16.30 Uhr sind auch weiterhin die Trierer Standorte in der Simeonstraße, der Theodor-Heuss-Allee, am Viehmarkt, sowie im Landkreis Trier-Saarburg die Geschäftsstellen in Konz (Filiale Am Markt), Saarburg (Filiale Graf-Siegfried-Straße), Hermeskeil und Schweich. Darüber hinaus steht das Servicecenter von 8 bis 19 Uhr telefonisch zur Verfügung.

Hoher Renovierungsbedarf

Zu dem Zukunftsprogramm gehöre es auch, so Passek, Standorte zu schließen, bei denen eine längere Öffnungszeit nicht mehr wirtschaftlich sei. Die betroffenen Filialen haben nach Angaben des Vorstandschefs größtenteils eine geringe Kundenfrequenz, Öffnungszeiten von nur wenigen Stunden pro Woche, eine fehlende Bargeldversorgung außerhalb von Öffnungszeiten und einen teilweise sehr hohen Renovierungsbedarf. Außerdem befinden sie sich in der Nähe von Standorten, die eine umfassende Bargeldversorgung bieten.

Bis zur Schließung zum 30. September ändert sich für die betroffenen Kunden nichts. „In den nächsten Tagen informieren wir alle mit einem Anschreiben. Die Zeit bis zur Schließung der Filialen nutzen wir dazu, unseren Kunden Vorschläge für ihre künftige Filiale und ihren persönlichen Ansprechpartner zu unterbreiten“. erläuterte Passek.

Die von den Schließungen betroffenen 49 Mitarbeiter werden künftig in den verbleibenden Standorten eingesetzt. „Für viele endet damit ein teilweise jahrelanges, aufwendiges Pendeln zwischen zwei Standorten. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben“, erläuterte Dr. Thomas Lentes, Vertriebsleiter für das Privatkundengeschäft.

„Es ist unser Grundsatz, dort zu sein, wo die Menschen sind. Daher sind wir weiterhin auf den unterschiedlichsten Wegen für unsere Kunden da. Online, mobil und persönlich vor Ort. Dafür haben wir eine ausbalancierte Investitionsstrategie. Trotzdem ist uns natürlich bewusst, wie schwer diese Umstrukturierung unseres Filialnetzes für die im Einzelfall betroffenen Kunden sein kann“, ergänzte Passek. Auch nach den Schließungen unterhalte die Sparkasse im Vergleich mit anderen Finanzdienstleistern immer noch das dichteste Filialnetz in der Region.

Sechs Filialdirektionen

Um für ihre Kunden rund um die Uhr erreichbar zu sein, investiere die Sparkasse in ein sicheres, leicht zugängliches Online-Banking und verschiedene digitale Kommunikationswege. „Sicher gestellt wird auch weiterhin eine flächendeckende Bargeldversorgung unserer Kunden“, so Passek.

Künftig biete die Sparkasse ihren Kunden 74 Standorte mit 45 personengeführten Filialen, darunter sechs Filialdirektionen mit ergänzendem Beratungsangebot für Vermögensanlagen und Baufinanzierungen. Mehr als drei Millionen Euro habe man allein in den letzten drei Jahren in die Standorte investiert. Für 2016 seien Ausgaben von 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Diese Strategie zur baulichen und technischen Optimierung des Filialnetzes solle fortgesetzt werden.