Preisträger 2017: Franz Müntefering
Lebensdaten
16.01.1940
geboren in Neheim-Hüsten
1954-1957
nach Volksschulbesuch Lehre als Industriekaufmann
1966
Eintritt in die SPD
1969-1979
Stadtrat in Sundern
bis 1975
Kaufmännischer Angestellter
1975-1992
Mitglied des Bundestags
1985-1990
Wohnungsbaupolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
1991
Wahl in den SPD-Parteivorstand
1991-1992
Parlamentarischer Geschäftsführer
1992-1998
Vorsitzender des SPD-Bezirks Westliches Westfalen
1992-1995
Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen
1995-1998
Bundesgeschäftsführer der SPD
1995-1998
Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen
1998-2001
Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen
1998 – 2013
erneut Mitglied des Bundestags
1998-1999
Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
1999-2002
Generalsekretär der SPD
2002-2005
Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
2004-2005
Bundesvorsitzender der SPD
2005-2007
Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und Soziales
2008-2009
erneut Bundesvorsitzender der SPD
Herbst 2009
schwere SPD-Wahlniederlage mit Rückzug vom SPD-Bundesvorsitz
danach einfacher Abgeordneter, u.a. Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
2010
SPD-Sprecherfunktion für die neue Arbeitsgruppe „Demografischer Wandel“
2013
Bei der Bundestagswahl kandidiert Müntefering nicht mehr und beendet damit seine politische Laufbahn
seit 2013
ehrenamtlicher Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes
seit 2015
Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), die Dachverband von 112 Seniorenverbänden mit insgesamt 13 Mio. Mitgliedern ist.
Schwerpunkte der (sozial-)politischen Tätigkeit
Vielfältige sozialpolitische Initiativen und Aktivitäten, (Langzeit)-Arbeitslosen eine Rückkehr in das Berufsleben zu ermöglichen
Streiter für eine soziale Wohnungspolitik - Rentenreformexperte
Beteiligung an den Gesetzen für einen sozialen Arbeitsmarkt – Stabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge (2005)
Profilierung als Kapitalismus-Kritiker, u.a. Streiter gegen die Auswüchse des Finanzkapitalismus.
Im Einzelnen
u. a. während der Zeit als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion in der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder:
- Gesetze zum Arbeitsmarkt
- Zur Stabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge
- Mitwirkung an der Reform-„Agenda 2010“
- Steuerreform im Rahmen des Haushaltsbegleitgesetzes (2003)
- Zusammenlegung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe (Hartz IV)
- Umbau der Bundesanstalt für Arbeit (Hartz III) sowie weiterer Reformvorhaben
- Verabschiedung der Gesundheitsreform
in der Zeit als SPD-Bundesvorsitzender:
- M. löst 2005 mit scharfer Kritik an der „International wachsenden Macht des Kapitals“ und den „International forcierten Profitmaximierungsstrategien“ eine breite Kapitalismus-Debatte aus.
- M. kritisiert überzogene Managergehälter und fehlende Unternehmensethik vieler Firmen.
- M. prangert anonyme Finanzinvestoren an, die wie „Heuschreckenschwärme“ über Unternehmen herfallen und löst damit erneut eine breite „Heuschrecken“-Debatte aus.
- M. definiert die Inhalte des SPD-Bundestagswahlkampfs 2005 u.a. mit den Punkten „Reichensteuer“, „Elterngeld“, „Bürgerversicherung“ sowie „Soziale Gerechtigkeit“.
während der Zeit als Minister für Arbeit und Soziales sowie als Vizekanzler in der Großen Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel:
- M. initiiert finanzkräftiges Investitions- und Konjunkturprogramm mit den Schwerpunkten Forschung und Entwicklung
- Zentrale und nicht unumstrittene Anliegen des Arbeitsministers: schrittweise Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 65 auf 67 ab dem Jahr 2012, das von den Gewerkschaften scharf kritisiert wird.
- Reformkurs zeitig 2007 sinkende Arbeitslosigkeit, steigende Beschäftigungsquoten und verbesserte Arbeitsmarktsituation für über 50-Jährige
- Im September 2008 Fundamentalkritik an den Finanz- und Bankmanagern vor dem Hintergrund der anhaltenden, weltweiten schweren Wirtschaftskrise
- M. erregt im April 2009 Aufsehen mit seiner Aufforderung, es müsse „Schluss sein mit dieser Variante des modernen Kapitalismus“
Als einfaches Bundestags-Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt sich M. nach der Wahlniederlage vom Herbst 2009 für seine sozialpolitischen Anliegen ein.
Quelle: Müntefering, Franz – Munzinger Online, Franz Müntefering – Wikipedia sowie www.franz-muentefering.de