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27.06.2017 | Kinderoper "Brundibar"

Unerschütterliche Menschlichkeit

Mit viel Spaß und großem Engagement proben die Kinder für die drei Aufführungen der Oper „Brundibar“ am 29. und 30. Juni im Theater. Foto: Theater Trier
Mit viel Spaß und großem Engagement proben die Kinder für die drei Aufführungen der Oper „Brundibar“ am 29. und 30. Juni im Theater. Foto: Theater Trier
Bereits seit mehreren Monaten bereitet der Kinder- und Jugendchor des Theaters die Kinderoper „Brundibar“ des tschechischen Komponisten Hans Krása vor. Kurz vor den Sommerferien präsentiert die Gruppe die Ergebnisse ihrer intensiven Probenarbeit in drei Aufführungen am 29. Juni, 11 und 18 Uhr, sowie am 30. Juni um 18 Uhr. In der Oper sind alle Rollen mit Kindern besetzt. 

Die Kinderoper „Brundibar“ ist ein starkes Plädoyer dafür, die Hoffnung auch unter schwierigsten Bedingungen nicht aufzugeben und solidarisch der Menschlichkeit zu ihrem Recht zu verhelfen. Komponist Hans Krása, der ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden war, richtete sie für die dort vorhandenen Instrumente ein und führte sie mit Mithäftlingen bis zu seiner Ermordung 55 Mal auf. Die Besonderheit der Trierer Inszenierung ist die Verschränkung mit dem Liedzyklus „Dream“ der US-Komponistin Diane Abdi Robertson, basierend auf den poetischen Texten des 14-jährigen Zeitzeugen Abramek Koplowicz. Er lebte mit seiner Familie im Ghetto in Lodz und kam mit seiner Mutter im KZ Auschwitz ums Leben.

Im Zentrum der „Brundibar“-Geschichte stehen Aninka und Pepícek mit ihrer Angst um die kranke Mutter, die dringend Medizin braucht. Der Arzt meint, frische Milch könne helfen. Die Kinder machen sich auf den Weg in die weite Welt in der Hoffnung, dort auf nette Menschen zu treffen und Milch zu finden. So kommen sie in das Land der Brundibars. Dort scheinen sich ihre Wünsche zuerst aber gar nicht zu erfüllen, niemand interessiert sich für sie. Die dort lebenden Menschen wollen ihnen keine Milch geben. „Wir können doch nicht die ganze Welt retten“, sagen sie zu Aninka und Pepícek. Fremde bleiben Fremde – und denen hilft man nicht gern. Dennoch gelingt es den Kindern, durch ihre besonders liebenswerte Art und mit schlauem Geschick, die Herzen der Menschen für sich zu erobern.