Sprungmarken
09.06.2015

Vielfalt im Klassenzimmer

Präsentation der Urkunde der Kinder- und Jugendstiftung
Ortsvorsteher Christian Bösen, der kommissarische Schulleiter Norbert Ruschel, die Lehrerinnen Reinhild Schmitz, Karen Breer und Britta Fickenscher sowie Bürgermeisterin Angelika Birk und Pia Zender von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (v. l.) freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung hat die Martin-Grundschule in Trier-Nord für ihre vorbildliche Arbeit in Sachen Inklusion ausgezeichnet.

Kinder sind vielfältig – in ihren Stärken und Schwächen, ihren Bedürfnissen, ihrer Herkunft und ihren Interessen. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Klassenzimmern der Martin- Grundschule wider. Wie kann es dennoch gelingen, den Lernbedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden und gemeinsamen Unterricht zu ermöglichen? Als Modellschule im Programm „Gemeinsam klasse – Inklusion macht Schule“ beschäftigt sich die Einrichtung seit 2013 intensiv mit inklusiver Bildung. Für ihr Engagement erhielt die Schule jetzt  im Beisein von Bürgermeisterin und Schuldezernentin Angelika Birk das „Gemeinsam klasse-Zertifikat“ im Rahmen eines offenen Ateliertages für Eltern, Partner und Gäste.

Seit dem Frühjahr 2014 setzt das Kollegium die Arbeit mit Lernateliers um. Das ist eine offene Unterrichtsform, in der die Schüler selbstorganisiert und handlungsorientiert Aufträge zu einem Thema im Mathe-, Sprach-, Sach- und Kunstatelier bearbeiten. Ihre Ergebnisse und Lernerfolge dokumentieren die Kinder in ihren persönlichen Portfolios. „Die Schüler arbeiten sehr motiviert in den Ateliers, da sie viel selbst entscheiden können: Was arbeite ich, mit wem, wo und wie soll mein Ergebnis aussehen? Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihrem individuellen Lernprozess“, erläuterte Lehrerin Karen Breer. Um das Konzept kennenzulernen, hospitierten alle Pädagogen in der Brüder- Grimm- Grundschule in Ingelheim, bildeten sich intensiv fort und passten die Methode an ihre individuellen Voraussetzungen an.

Wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist außerdem die enge Zusammenarbeit in Teams und die personelle Ausstattung im Unterricht. Seit 2015 erprobt das Kollegium ein besonderes Modell: Es erhält ehrenamtliche Unterstützung von Lehramtsstudierenden der Uni Trier, die eine häufigere pädagogische Doppelbesetzung in den Klassen ermöglicht. Zudem erhalten die angehenden Lehrer wertvolle Einblicke in die Praxis. Für Väter und Mütter bietet das regelmäßige Elterncafé eine offene Anlaufstelle zum Kennenlernen, Austauschen und Informieren.