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29.07.2014

Durch Radeln aufklären

Foto: Teilnehmer Mood Tour mit OB
Depressionen gehören weltweit zu den häufigsten Formen psychischer Erkrankungen. Dabei werden die Auswirkungen immer noch unterschätzt. Nicht behandelte oder nicht erkannte Depressionen sind die häufigste Ursache für Suizide in Deutschland. Viele Betroffene versuchen ihre Krankheit zu verbergen aus Angst, ausgegrenzt zu werden. Um darüber aufzuklären und einen Beitrag zur Entstigmatisierung zu leisten, ist die Mood-Tour (englisch: Stimmung) auf ihrer Deutschlandrundfahrt. Oberbürgermeister Klaus Jensen (Foto, 2. v. l.) begrüßte die Teilnehmer vor dem Rathaus und gab ihnen Gelegenheit, über diese Volkskrankheit zu informieren.

„Niemand ist vor Depressionen gefeit, doch es gibt viele Möglichkeiten die Stimmung zu verbessern, zum Beispiel durch gemeinsamen Sport“,  lautet die Kernaussage von Initiator Sebastian Burger. Alleine in Deutschland leiden derzeit vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Nach Informationen der Stiftung deutscher Depressionshilfe, die die Aktion mit der Barmer unterstützt, erkrankt jeder fünfte Deutsche einmal im Leben daran.

7000 Kilometer unterwegs

Durch Depression verlieren fast doppelt so viele Menschen ihr Leben wie durch Verkehrsunfälle. Jüngstes Beispiel ist Profi-Fußballer Andreas Biermann, der auf der Mood-Webseite zitiert wird: „Aktionen wie die Mood-Tour sind unschätzbar wichtige Bausteine auf dem langen Weg der Depressionsaufklärung“. Biermann hat es nicht geschafft. Er nahm sich am 18. Juli das Leben.

Bei den zwei Tandem-Teams mit je sechs Personen, die rund 7000 Kilometer durch ganz Deutschland fahren, sind depressionserfahrene und –unerfahrene Menschen gemeinsam unterwegs. Alle berichten über positive Erlebnisse. Das gemeinsame Erleben und die Freundlichkeit der Menschen unterwegs hat sie überwältigt und bestärkt. Mit ihrer Tour werden die Ängste und Vorurteile bei den Betroffenen abgebaut. Mitte Juni sind sie in Leipzig gestartet und wenn ihre Tour am 20. September in Köln endet, werden sie insgesamt über 70 Städte besucht haben. Wie an jedem Haltepunkt haben sie auch in Trier Mitfahrer gesucht und gefunden. Mitglieder des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) und des Club Aktiv fuhren einen Teil der Etappe mit, die bis Koblenz führt.