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26.07.2016

Ein Marx für den Schreibtisch

Chinesische Delegation besucht Trier nach Symposium im Saarland mit Bundesjustizminister Heiko Maas

Oberbürgermeister Wolfram Leibe (l.) überreicht Minister Song Dahan (r.) im Beisein von Bundesjustizminister Heiko Maas als Gastgeschenk eine Büste von Karl Marx.
Oberbürgermeister Wolfram Leibe (l.) überreicht Minister Song Dahan (r.) im Beisein von Bundesjustizminister Heiko Maas als Gastgeschenk eine Büste von Karl Marx.

Anlässlich eines Symposiums im Rahmen des deutsch-chinesischen Rechtsstaatsdialogs besuchte eine hochrangige chinesische Delegation mit dem Minister des Rechtsamts beim Staatsrat der Volksrepublik, Song Dahan, an der Spitze Trier. Neben dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, stand ein Besuch des Karl-Marx-Hauses auf dem Programm.

Bevor sich die knapp 40-köpfige Delegation ein Bild von der ältesten Stadt Deutschlands machen konnte, tagte sie auf Einladung des aus dem Saarland stammenden Bundesjustizministers Heiko Maas in Mettlach-Orscholz. Diskutiert wurde über „Regelungssysteme und Mechanismen zum Schutz von Verbraucherrechten im Internet-Zeitalter“. Oberbürgermeister Wolfram Leibe betonte in diesem Zusammenhang den Stellenwert Triers als Zentrum für Juristen: „Trier ist neben Karlsruhe die Stadt des Rechts, da die Deutsche Richterakademie und die Europäische Rechtsakademie hier ihren Sitz haben.“

Als Gastgeschenk überreichte Leibe dem chinesischen Minister eine Karl Marx-Büste mit der Empfehlung, diese passe bestimmt gut auf seinen Schreibtisch. Ebenso nahm Song Dahan Karl Marx-Wein vom OB entgegen: „Ich lese gerade sehr viel zu Karl Marx als Vorbereitung auf seinen 200. Geburtstag im Jahr 2018. Und ich habe festgestellt, mit einem Glas Rotwein liest es sich noch besser“, sagte der OB schmunzelnd.

Minister Song Dahan hob in seiner Ansprache vor allem die Bedeutung Triers für die Volksrepublik als Geburtsort von Karl Marx hervor: „Wir in China entwickeln uns im Lichte der Gedanken von Karl Marx.“ Er habe zur Kenntnis genommen, dass es in der Welt verschiedene Auffassungen zur Lehre von Marx gebe, über die man diskutieren könne. „Es gibt – ebenso wie bei unserem Symposium – gemeinsame, aber auch unterschiedliche Meinungen. Die intensiven Beratungen sind aber sehr aufschlussreich für uns“, sagte der Minister. Song Dahan, der zum ersten Mal in Trier zu Gast war, möchte gerne nochmal an die Mosel reisen: „Ich werde mich bemühen, 2018 im Karl Marx-Jahr wiederzukommen. Trier gefällt mir gut“, verriet er.

Es sei der besondere Wunsch der chinesischen Delegation gewesen, nach Trier zu kommen, sagte Bundesjustizminister Heiko Maas. „Insofern bedanken wir uns für die Möglichkeit, unser Symposium hier abschließen zu können. Trier ist für unsere chinesischen Gäste eine ganz besondere Stadt“, merkte er an. Als Unistadt, Stadt des Rechts oder auch Bischofssitz habe die Stadt sehr viel zu bieten und sei für viele Menschen ein touristischer Anziehungspunkt, betonte der Bundesminister. Von einem dieser Anziehungspunkte konnte sich die chinesische Delegation direkt überzeugen: Nach einem kleinen Umtrunk im Rathaussaal stand ein Besuch des Karl-Marx-Hauses auf dem Programm.

 
Bildergalerie
  • Minister Song Dahan trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Trier ein. Im Hintergrund zu sehen sind Minister Heiko Maas, Landtagsabgeordneter Arnold Schmitt, OB Wolfram Leibe sowie die Stadtratsmitglieder Hans-Alwin Schmitz und Rainer Lehnhart (v. l.).