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25.03.2014

"Abrechnung" mit der ADAC-Rallye

Die Porta Nigra war im letzten Jahr nur Kulisse für die Siegerehrung bei der ADAC-Deutschland-Rallye. Der Showstart fand in Köln statt. Doch schon in diesem Jahr startet und endet die Rallye wieder vor dem Trierer Wahrzeichen.
Die Porta Nigra war im letzten Jahr nur Kulisse für die Siegerehrung bei der ADAC-Deutschland-Rallye. Der Showstart fand in Köln statt. Doch schon in diesem Jahr startet und endet die Rallye wieder vor dem Trierer Wahrzeichen.
Die Stadt hat im vergangenen Jahr den ADAC-Weltmeisterschaftslauf in Trier mit 84.500 Euro unterstützt. Damit kostete das städtische Engagement im Rahmen der Rallye rund 42.000 Euro weniger als 2012. Gründe für die Einsparungen waren die Verlegung des Showstarts von Trier nach Köln durch den Veranstalter und der Wegfall des Innenstadtkurses (Circus Maximus).

Beigeordneter Thomas Egger wies bei der Vorstellung der Endabrechnung für 2013 im Wirtschaftsausschuss darauf hin, dass rund 85 Prozent der Kosten auf Leistungen „interner“ Dienstleister wie etwa Sportamt, Tiefbauamt, Stadtreinigungsamt und Castel Trier GmbH entfallen sind. 13.000 Euro seien an Externe für Stromversorgung, Absperrung und Plakatierungen  gezahlt worden. Im Vergleich zu 2012 mit städtischen Gesamtkosten von 126.000 Euro seien damit im letzten Jahr bei den internen Leistungen 11.500 Euro und den externen Dienstleistungen 30.500 Euro weniger angefallen.

In diesem Jahr wird der Showstart wieder in Trier stattfinden, da offenbar die vom Veranstalter erwarteten Effekte beim Start in Köln nicht erzielt wurden. Egger berichtete, dass sich der ADAC nach derzeitigem Erkenntnisstand vom Circus Maximus wohl endgültig verabschiedet habe. Er gehe davon aus, dass die Stadt die ADAC-Rallye bis einschließlich 2016 gemäß des entsprechenden Stadtratsbeschlusses finanziell und logistisch unterstützen werde. Der städtische Aufwand werde sich im Gegensatz zum letztem Jahr wieder etwas erhöhen, das sei aber gut angelegtes Geld, da die positiven Effekte der Motorsportgroßveranstaltung für Stadt und Region eindeutig überwiegen würden.

Die Mehrheit des städtischen Wirtschaftsausschusses sah das genauso. Die wirtschaftlich positiven Auswirkungen seien eindeutig nachweisbar, erklärte Birgit Falk für die CDU-Fraktion. Erfreulich sei, dass der Start wieder in Trier stattfinde. Die städtischen Mittel seien sinnvoll eingesetzt. Auch Detlef Schieben, SPD, verwies auf die positiven wirtschaftlichen Effekte, beklagte aber den „Umgang des ADAC mit der Stadt“. Er regte an, die Verantwortlichen des Automobilclubs nach Trier einzuladen, um die noch offenen Fragen zu klären. Für Richard Leuckefeld, Bündnis 90/Die Grünen, sind die vom Veranstalter genannten Zuschauerzahlen nicht erst seit den jetzt bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten beim ADAC nicht stichhaltig und haltbar. Die oft beschworene Wertschöpfung finde keineswegs in dem vermuteten Ausmaß statt. Auch ohne die Rallye seien die Hotels und Beherbergungsbetriebe in der Region ausgelastet. Peter Spang, FWG, verwies dagegen auf die vielfältige Medienpräsenz, die die Rallye der Stadt Trier in aller Welt beschere. Eine solche Werbung sei für die Stadt gar nicht zu bezahlen.

Beigeordneter Egger erklärte im Blick auf das nur einmalige Gastspiel des Rallye-Showstarts in Köln mit einer gewissen Genugtuung: „Es ist offenbar gar nicht so einfach, ein über Jahre eingeübtes Prozedere einfach an einem anderen Ort umzusetzen.“ Gleichzeitig verwies Egger darauf, dass Berichte örtlicher Medien, nach denen der Stadt Köln angeblich keine Kosten entstanden seien, falsch seien. Köln habe wie Trier finanzielle Aufwendungen für städtische Leistungen aus dem eigenen Budget bestritten.