Sprungmarken
23.08.2016

Nachhaltige Lösung für Altlasten

Abfallsammelfahrzeug  mit  neuem Werbeplakat
Die Abfallsammelfahrzeuge sind mit den neuen Werbeplakaten für das Deponiekonzept in den nächsten Monaten in der Region Trier unterwegs. Foto: A.R.T.
Eine große schwarze Fläche, aus der nur eine Botschaft klar hervorsticht: „Zukunftslösungen für Vergangenheitsprobleme“. Mit seiner neuen Plakataktion auf den Müllsammelfahrzeugen weist der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) auf ein brisantes, aktuelles Thema hin: die Verantwortung für Altdeponien.

Während heutzutage die Lagerung von Abfällen nach Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Recycling und Verwertung die letzte Option ist, war es früher selbstverständlich, Abfälle jeglicher Art unbehandelt auf Deponien abzulagern. Mit der 1993 verabschiedeten bundesweiten Technischen Anleitung (TA) Siedlungsabfall änderte sich dies grundlegend. Anforderungen an Standorte, Abdichtungssysteme, die Organisation des Betriebs, das Personal, die finanzielle Sicherheit und die Sickerwasser- und Deponiegasfassung müssen seitdem eingehalten werden.

Anlagen, die den strengen Vorgaben nicht entsprachen, waren bis zum Jahr 2005 zu schließen. Doch auch stillgelegte Deponien bedürfen noch einer sorgfältigen Kontrolle und Nachsorge. Diese Phase kann abhängig vom Deponietyp 30 Jahre und mehr dauern. In dieser Zeit stehen  Langzeitsicherungen und Kontrollen des Deponieverhaltens auf dem Programm, sodass von der Anlage dauerhaft keine Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit mehr ausgehen kann.

Seit der Erweiterung des Verbandsgebietes am Jahresbeginn ist der A.R.T. für insgesamt 18 Deponien in der gesamten Region zuständig. In Trier und dem umliegenden Landkreis gibt es Deponien in Mertesdorf, Hermeskeil, Saarburg, Aach, Kanzem und Pfalzel sowie ehemalige Erdaushubzwischenlager in Zemmer/Schleidweiler, Kell am See sowie Freudenburg. Neben der Abfalleinsammlung und -behandlung ist die Deponienachsorge eine der wichtigsten Aufgaben des Zweckverbandes. „Es muss langfristig gesichert werden, dass insbesondere von den Altdeponien keine Gefahren für Natur, Mensch und Umwelt ausgehen“, erklärt der stellvertretende A.R.T.- Verbandsdirektor Herbert Kugel.

Zurzeit erarbeitet der Zweckverband eine einheitliche Risikobewertung aller Deponien in der Region Trier. Diese wird als Grundlage dafür dienen, die Anlagen nach denselben Qualitätsmaßstäben zu bewirtschaften. Mit dem Beitritt der Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vul-

kaneifel vergrößerte sich das Entsorgungsgebiet des A.R.T. auf 5000 Quadratkilometer. Der Zweckverband ist seitdem für rund 520.000 Menschen zuständig. Die Vorteile der Aufgabenbündelung bei der Müllentsorgung kommen den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Die wirtschaftlichen Einsparpotenziale wirken sich direkt auf den Gebührenhaushalt aus. Somit entstehen keine Überschüsse beziehungsweise Gewinne für ein Unternehmen, sondern die Allgemeinheit profitiert von den Erträgen.