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21.03.2017

Vom Stromfresser zum Erzeuger

Übergabe des VKU-Innovationspre
SWT-Vorstand Arndt Müller (2. v. l.) freut sich mit dem Mainzer Oberbürgermeister und VKU-Präsident Michael Ebling (l.), VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche und Dr. Olaf Heil (r.) als Vertreter eines Sponsors über den Innovationspreis.Foto: VKU
Wie wird man eigentlich vom Stromfresser zum Vorzeigeprojekt? „Die Stadtwerke Trier haben das vorgemacht und werden ab diesem Frühjahr ihren gesamten Strom selbst produzieren. Das ist eine große Innovation und ich wünsche mir, dass viele diesem Vorbild folgen“, kommentierte Laudator Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, die Auszeichnung des SWT-Projekts „Energieautarkes Klärwerk“ mit dem Innovationspreis 2017 des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) in der Kategorie „Kommunale Wasser-/Abwasserwirtschaft.“ Der Preis wurde im Rahmen der VKU-Verbandstagung in Berlin übergeben.

„Die SWT nutzen die Digitalisierung, um ihre Kompetenzen als Infrastruktur- und Energiedienstleister zu vernetzen. Und die Bürgerinnen und Bürger profitieren von stabileren Gebühren und höherer Betriebssicherheit“, freute sich OB Wolfram Leibe über die Auszeichnung. Im Rahmen des Projekts haben die SWT alle Stromverbraucher im Klärwerk im Rahmen einer Effizienzoffensive auf den Prüfstand gestellt. Durch neue technische Komponenten und angepasste Reinigungsprozesse wurde der Energieverbrauch der Anlage von knapp vier auf circa drei Millionen Kilowattstunden reduziert.

Parallel haben die Stadtwerke in einem sparten- und bereichsübergreifenden Projekt die Energieerzeugung im Klärwerk ausgebaut: „Durch ein zweites zusätzliches Klärgas-Blockheizkraftwerk, Photovoltaik-Anlagen auf den Betriebsgebäuden und eine Turbine im Ablauf der Anlage erzeugen wir inzwischen mehr Strom auf dem Gelände des Klärwerks als vor Ort verbraucht wird“, erläuterte Technikvorstand Arndt Müller. Den Abgleich von Erzeugung und Verbrauch regelt das Klärwerksteam seit Anfang 2017 automatisch in Echtzeit – durch ein künstliches Netz. „Mit dieser innovativen Software stellen die Stadtwerke den energieautarken Betrieb der Anlage sicher. So können wir zukünftig auch den benachbarten Energie- und Technikpark mit Energie aus dem Klärwerk versorgen“, erklärte Müller.