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20.11.2017

Experten prüfen Zebrastreifen

Die Expertengruppe um Georg Gulla (2. v. r.) und Stefan Faust (Mitte) prüft den Zebrastreifen an der Kaiserstraße.
Die Expertengruppe um Georg Gulla (2. v. r.) und Stefan Faust (Mitte) prüft den Zebrastreifen an der Kaiserstraße.

(gut) Ortstermin am Zebrastreifen an der Ecke Hindenburg-/Kaiserstraße: Ein Auto hält an, damit eine Frau mit Kinderwagen die Straße überqueren kann. „Da die Sicht hier sehr gut ist, ist der Zebrastreifen nicht zwingend erforderlich, man könnte ihn entfernen“, sagt Stefan Faust, Verkehrsexperte vom ADAC Mittelrhein. Georg Gulla vom städtischen Tiefbauamt stimmt ihm zu: „Er sollte entweder entfernt oder in die Ampelschaltung einbezogen werden. Denn ein Zebrastreifen darf laut Straßenverkehrsordnung nicht in der Nähe einer Ampel sein.“

Grund für die Begehung der Experten, an der auch zwei Studenten der Hochschule, die eine Bachelorarbeit zur Unfallforschung schreiben, und Pascal Wolsfeld vom Tiefbauamt teilnehmen, ist eine Novelle der Straßenverkehrsordnung. Sie hat zur Folge, dass die Zebrastreifen in Trier seit längerem genau unter die Lupe genommen werden (die RaZ berichtete). Zudem beschloss der Stadtrat, dass möglichst alle Fußgängerüberwege erhalten werden sollen und bei jedem Einzelfall genau hingeschaut werden soll. Hierzu fanden sogenannte „Verkehrsschauen“ statt, an denen neben Experten des Tiefbauamts auch Polizei, Straßenverkehrsbehörde, Vertreter des Landesbetriebs Mobilität, Ortsvorsteher und der Behindertenbeirat teilnahmen. Zusätzlichen externen Sachverstand bringen aktuell Experten des ADAC wie Stefan Faust ein.

Was wohl viele Trierer beruhigen wird: Von den 239 Zebrastreifen werden nicht so viele entfernt wie ursprünglich angedacht. Dass ein Zebrastreifen jedoch nicht zwangsläufig mehr Sicherheit bedeutet, wurde bei der Begehung auch deutlich:  An der Ecke Feld-/Johannisstraße überqueren viele Radfahrer die Straße auf dem Zebrastreifen ohne zu schauen, ob ein Auto kommt. Die Autofahrer nehmen Fußgänger oder Radfahrer aus der Johannisstraße kommend aufgrund der Bebauung erst sehr spät wahr. So spät, dass es zu heiklen Situationen kommen kann.

Einig waren sich die Experten beim Fußgängerüberweg in der Hindenburgstraße vor dem Humboldt-Gymnasium, wo es zu Stoßzeiten oft zu einem großen Rückstau der Autos kommt, weil die Schüler die Straße überqueren wollen. „Hier könnte eine Bedarfsampel, die dafür sorgt, dass die Schüler gesammelt und nicht scheibchenweise die Straße überqueren, die Situation entspannen“, erläutert Faust.

„Wir sind noch im Entscheidungsfindungsprozess. Die Empfehlungen arbeiten wir ein. Ende Februar können wir voraussichtlich weitere Zwischenergebnisse präsentieren und einen Ausblick geben, wie es weitergeht“, sagt Georg Gulla vom städtischen Tiefbauamt.

Hinweis an die Redaktionen: Unter Downloads finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis „Presseamt Trier“ an.

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