VHS präsentiert neue Ausstellung über Vertreibung und Vernichtung der Armenier
Die VHS will mit der Ausstellung einen wissenschaftlich-sachlichen Beitrag zu dieser Diskussion leisten. Die Präsentation besteht aus zwölf Roll-Ups mit Postern zu den wesentlichen Fakten über dieses umstrittene geschichtliche Ereignis. Es gehe keineswegs darum, so die Ausstellungsmacher, die Türkei als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reiches auf die Anklagebank zu setzen. Die Schau solle vielmehr über die osmanisch-deutsche Verwicklung in die Armeniergräuel im Ersten Weltkrieg informieren und individuelle Zugänge zu der Beziehungsgeschichte beider Nationen ermöglichen.
Die Ausstellung nähert sich dem Thema auf unterschiedlichen Ebenen. So gab es im Osmanischen Reich vor allem preußische Offiziere im Auftrag deutscher Militärstellen, als Berater, aber auch als Offiziere in osmanischen Diensten, es gab eine Botschaft und zahlreiche Konsulate. Zudem waren in dem Land viele deutsche Unternehmer, Missionare, Ärzte, Lehrer und Journalisten tätig. Den vielleicht wichtigsten Verästelungen dieser Geschichte geht die Ausstellung nach und rekonstruiert die individuellen und institutionellen Hintergründe der Akteure. Zwei Fragen stehen dabei vor allem im Blickpunkt:
- Welche Motive verfolgten deutsche Akteure im Osmanischen Reich und inwiefern beeinflussten Vorkriegsstereotype, aber auch gewachsene diplomatische, militärische und wirtschaftliche Interessen den Umgang mit osmanischen Amtsträgern und Armeniern?
- Wie wurden die Verflechtungen des Kaiserreichs in diese Ereignisse in der deutschen Öffentlichkeit nach dem Krieg wahrgenommen?
Auf viele Fragen kann die Ausstellung keine eindeutigen und endgültigen Antworten geben. Stattdessen sind die Besucher eingeladen, sich auf eine eigene Auseinandersetzung einzulassen. Die Ausstellung wurde an der Universität Mainz konzipiert und unter anderem mit Unterstützung der Landeszentrale für Politische Bildung realisiert. Weitere Informationen im Internet: www.blogs.uni-mainz.de/fb07-armeniergreuel/
Hinweis an die Presse: Unter Download finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in hoher Auflösung.
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- Postkarte mit drei Herrschern für Armenier-Ausstellung bei der VHSEine Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg wirbt für das Bündnis des deutschen Kaisers Kaiser Wilhelm II., des osmanischen Sultans Sultan Mehmed V. sowie des österreichisch-ungarischen Kaisers Franz-Joseph I. (v. l.), das sich auch auf die Aktionen gegen die Armenier auswirkte.