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27.09.2016 | Empfang für erfolgreichen Ruderer

"Trier ist stolz auf Richard Schmidt"

Heimatbesuch. Beigeordneter Andreas Ludwig (2. v. l), Matthias Woitok, Vorsitzender des RV Treviris (r.), und Benedikt Schwarz, Leistungssporttrainer RV Treviris (l.), begrüßen Silbermedaillengewinner Richard Schmidt am Schloss Monaise. Caroline Meyer (3. v. l.) und Kathrin Morbe (2. v. r.) zählen zu den großen Talenten des Traditionsvereins.
Heimatbesuch. Beigeordneter Andreas Ludwig (2. v. l), Matthias Woitok, Vorsitzender des RV Treviris (r.), und Benedikt Schwarz, Leistungssporttrainer RV Treviris (l.), begrüßen Silbermedaillengewinner Richard Schmidt am Schloss Monaise. Caroline Meyer (3. v. l.) und Kathrin Morbe (2. v. r.) zählen zu den großen Talenten des Traditionsvereins.
Der Ruderverein Treviris bereitete seinem Star einen gebührenden Empfang: Sechs Wochen nach dem Achterfinale auf der Lagoa Rodrigo de Freitas in Rio de Janeiro wurde Silbermedaillengewinner Richard Schmidt im Schloss Monaise gefeiert. Im Namen des Rathauses gratulierte Sportdezernent Andreas Ludwig dem dreimaligen Olympiateilnehmer zu seiner „großartigen Leistung“.

Bei aller Freude über die zweite Olympiamedaille: Gewurmt hat es Richard Schmidt schon, dass es diesmal nicht ganz zu Gold gereicht hat. „Wir hatten die Engländer eigentlich die ganze Saison über im Griff, da ärgert man sich natürlich, wenn es ausgerechnet bei Olympia anders ausgeht. Aber sie waren an dem Tag einfach sehr stark, das muss man dann auch anerkennen“, sagte der gebürtige Trierer bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Empfangs.

Schmidt war schon 2012 Mannschaftsmitglied des Deutschland-Achters, der bei Olympia in London Gold gewann. Hinzu kommen drei erste und drei zweite Plätze bei Weltmeisterschaften. Auch in Peking 2008 war Schmidt bereits Mitglied des deutschen Olympia-Teams und wurde Sechster im Vierer ohne Steuermann „Damit gehört Richard Schmidt zu den erfolgreichsten deutschen Riemen-Ruderern aller Zeiten“, betonte Treviris-Vorsitzender Matthias Woitok. „Ganz Trier ist stolz auf Sie“, versicherte Andreas Ludwig. „Man merkt bei solchen Ereignissen immer, was für ein unglaublicher Identifikationsfaktor der Sport ist.“

Vergleich der Olympiastädte

In puncto Stimmung und Organisation schneidet Rio in Schmidts persönlichem Vergleich der Olympiastädte nicht allzu gut ab. „Das ist aber kein Vorwurf gegen die Einwohner von Rio, man hat eben gemerkt, dass die meisten Leute dort ganz andere Sorgen haben.“ Die Bedingungen für die Ruderer seien jedoch einwandfrei gewesen, das Wasser in der Lagune war entgegen vieler Befürchtungen im Vorfeld sauber. „Wir haben sogar ein paar Fische gesehen“, witzelte der 29-Jährige.

Auch wenn er seit Jahren in Dortmund studiert und trainiert: Seinem Heimatclub, dem Ruderverein Treviris 1921, ist Schmidt immer treu geblieben und stellt sich gerne als Identifikationsfigur zur Verfügung. „Man darf sich nichts vormachen, das Training ist sehr anstrengend. Aber wenn man es kann, macht Rudern nur noch Spaß“, wirbt er für seinen Sport. Unter Matthias Woitok setzt der Verein verstärkt auf den Leistungssport. Seit 2000 wurden in den verschiedenen Klassen 55 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen, es gab zudem 24 WM-Teilnahmen mit 18 Medaillen.

Nächste Generation

Die nächste Generation repräsentieren Kathrin Morbe und Caroline Meyer, die beide bereits mit dem Leichtgewichts-Doppelvierer Bronze bei der U23-WM gewonnen haben. Meyer gelang das 2015 in Plovdiv und Morbe 2016 in Rotterdam. Olympia 2020 in Tokio haben die beiden jungen Frauen bereits im Blick. Dass Richard Schmidt für den selben Verein rudert, ist dabei für Morbe zusätzliche Motivation: „Wenn man einen Olympiasieger kennt, bekommt man einen ganz anderen Bezug dazu. Es ist dann kein unerreichbarer Traum mehr, sondern ein Ziel, auf das ich hinarbeiten kann.“

Der RV Treviris hat sich als Landesleistungszentrum etabliert, doch um diesen Status auf Dauer zu halten, wird ein moderneres und geräumigeres Bootshaus benötigt. Woitok rechnet mit einer Investition von drei Millionen Euro. Sportdezernent Ludwig versicherte, dass die Stadt das Vorhaben unterstützt, konnte jedoch keine direkten Zuschüsse in Aussicht stellen. „Wir müssen gemeinsam schauen, welche Fördertöpfe wir dafür nutzen können“, so Ludwig. Eine Möglichkeit sei das Programm Stadtumbau Trier-West. Der Treviris-Anleger bietet einen der wenigen Zugänge zum Westufer der Mosel zwischen Römer- und Adenauerbrücke. Eine Aufwertung des Areals passe daher sehr gut zum Masterplan für den Stadtteil.

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