Marx-Statue aufgestellt
Viel wurde über dieses Geschenk im Vorfeld diskutiert, nun steht es an seinem Platz: Die Statue des in Trier geborenen Philosophen Karl Marx wurde am Freitagvormittag auf dem Simeonstiftplatz, unweit des Hauses, in dem Marx seine Kindheit und Jugend verbrachte, aufgestellt. Vollends zu sehen bekommen die Trierer und die Weltöffentlichkeit die Statue jedoch erst zu Marx‘ 200. Geburtstag am 5. Mai. Lediglich der Kopf wurde für die zahlreichen Presseleute enthüllt, danach aber wieder sorgfältig eingewickelt. Im nächsten Schritt wird der Betonsockel mit Basaltsteinen verkleidet. Integrierte LED-Lichter beleuchten Statue und Sockel.
Baudezernent Andreas Ludwig, der erleichtert war, als die Statue auf dem Sockel fixiert war, betonte einmal mehr, das Denkmal bedeute keine Glorifizierung sondern solle als Ort der Auseinandersetzung mit Marx verstanden werden. Oberbürgermeister Wolfram Leibe sagte, er sei „sehr beeindruckt“ wie die Statue vor der 13 Meter hohen Backsteinwand des Simeonstifts wirke.
Rund 8000 Kilometer hat die Statue hinter sich, als sie Anfang März mit dem Lkw von Frankfurt nach Trier geliefert wurde. Zuvor war sie per Luftfracht von Peking über Moskau nach Frankfurt transportiert worden. Gefertigt hat sie der chinesische Künstler Wu Weishan. Die Statue sorgte für heftige Diskussionen in Trier. Deutschlandweit und international wurde über sie berichtet. Selbst die renommierte New York Times griff das Thema auf. Streitpunkte waren zum einen die Größe und zum anderen die grundsätzliche Frage, ob Trier ein Geschenk des chinesischen Regimes annehmen soll. Ein Regime, das immer wieder mit Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf sich aufmerksam macht. Im März vergangenen Jahres beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit grundsätzlich die Annahme des Geschenks. Im April sprach sich das Gremium mehrheitlich für die mit China vereinbarten Ausführungsdetails aus: Demnach ist die Skulptur inklusive Sockel 5,50 Meter hoch. Den endgültigen Baubeschluss fasste der Stadtrat Ende September 2017.