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27.04.2018 | Erlebnisausstellung

"Geldrausch" in der Tufa

Die Installation "Der gedruckte Schein" von verfolgt den Fluss des Geldes, angefangen beim zunächst nüchternen Druckprozess bis hin zu unserer Welt des Konsums
Die Installation "Der gedruckte Schein" von Simone-Katharina Köcher, David Schmitz und Alexander Morrison verfolgt den Fluss des Geldes, angefangen beim zunächst nüchternen Druckprozess bis hin zu unserer Welt des Konsums und die Gier nach immer mehr.

In der Tuchfabrik wird der Tag der Arbeit am 1. Mai wörtlich genommen: Zur Eröffnung der Erlebnisausstellung „Geldrausch“ als größter Beitrag zum Karl-Marx-Jubiläumsjahr sind zahlreiche Mitarbeiter und Künstler im Einsatz. Der Aktionstag findet von 11 bis 19 Uhr statt. Der Happening-Charakter des Programms gibt den Besuchern einen Vorgeschmack auf die gesamte Ausstellung. Die Besucher sind immer wieder zum Mitmachen eingeladen, zum Beispiel in einer Druckwerkstatt zum Geldfälschen.

In der interaktiven Ausstellung zeigen über 20 Künstler bis Anfang August ihre Exponate und beleuchten eines der Kernthemen von Karl Marx: das Kapital. Nach Angaben von Geschäftsführerin Teneka Beckers hat die Tufa in dieser Zeit stark erweiterte Öffnungszeiten und macht keine Pause in den Ferien. Die Ausstellung ist geprägt durch einen ironisch-spielerischen Umgang mit dem Thema Geld, dem Auf und Ab auf den Kapitalmärkten sowie den Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Das zeigt sich auch in der Ecke mit Figuren aus Walt Disneys Entenhausen oder in der Installation mit einer vergoldeten Geldwaschmaschine von Martina Diederich.

Daneben bietet das Programm aber auch gesellschaftskritische Elemente: So zahlt die Tufa den Schöpfern der Exponate erstmals ein bedingungsloses Künstlereinkommen. In dem umfangreichen Rahmenprogramm geht es unter anderem um die Suche nach dem neuen Menschen in der sozialistischen Revolution, um die Frage, was Karl Marx von einem bedingungslosen Grundeinkommen halten würde sowie um aktuelle Ansätze zu einer Gemeinwohlökonomie.

Die von den Trierer Künstlern Laas Köhler und Martina Diederich konzipierte Ausstellung ist im ersten und zweiten Stock des Tufa-Gebäudes zu sehen. Auf dem Außengelände greift ein goldener Wohnwagen die Glorifizierung und Vergötterung von Geld und Münzen in einer ironischen Brechung auf. Das gilt auch für den Tresorraum im zweiten Stock des Gebäudes mit Goldbarren in den Regalen. In der Etage darunter ist der Ausstellungsteil „Visionen“ zu sehen. Er liefert vielfältige, alltagsnahe Ideen für eine Welt im Jahr 2030 ohne monetäre Zwänge. In Projekten der Lokalen Agenda 21 und des Transition-Vereins geht es zum Beispiel um Ansätze zur Selbstversorgung durch grüne Oasen in der Stadt.

Bei der Ausstellung, die in den letzten zwei Jahren konzipiert und realisiert wurde, spielt das Thema Geld auch organisatorisch eine große Rolle. Mit den Stadtwerken, der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, dem Kultursommer sowie der Lotto- und der Kulturstiftung Trier wurden zwar einige Sponsoren ins Boot geholt, es gibt aber immer noch eine Lücke im Budget. Daher verband Dr. Klaus Reeh, Vorsitzender des Tufa-Trägervereins, die Programmvorstellung mit einer Werbung um weitere Förderer.

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