Sprungmarken
20.10.2017 | Premiere für Schnullerbaum

Kuchenbaum trägt Schnullerfrüchte

Vom Hubsteiger aus hängt Felix hängt seinen Schnuller an den Baum im Nells Park.
Vom Hubsteiger aus hängt Felix seinen Schnuller an den Baum im Nells Park.
Der kleine Julius schläft noch tief und fest im Kinderwagen, als ihn seine Mutter an diesem sonnigen Herbstnachmittag durch den Nells Park schiebt. Ihr Ziel: Der erste Schnullerbaum in Trier, an den Kinder ihre Schnuller hängen können. Wach wird der zweieinhalbjährige Julius erst, als der große Hubsteiger anspringt. Dann ist er direkt begeistert: Er darf sich die Farbe eines Helms aussuchen und ein Sicherheitsgurt wird ihm angelegt – spannend. Julius muss sich jedoch noch einige Minuten gedulden, denn auf dem Hubsteiger wird gerade Felix mit seinem Papa in die Luft gehoben. Der Grund ist ein ganz besonderer: Der Fünfjährige verabschiedet sich von seinem Nuckel und hängt ihn an den Schnullerbaum. Zwar ist er schon länger schnullerfrei, wie seine Mama am Boden erzählt, während sie die Aktion begeistert beobachtet, „aber jetzt sind sie endgültig alle aus dem Haus“.

Tradition aus Dänemark

Die Idee für einen Schnullerbaum im Nells Park und am Mattheiser Weiher hatte Christine-Petra Schacht, die Leiterin des städtischen Grünflächenamts. Die Vorteile liegen für sie auf der Hand: „Das Kind verbindet das Abgeben mit einem positiven und spannenden Erlebnis. Der dem Baum geschenkte Schnuller bleibt über viele Jahre dort hängen und kann besucht werden.“ Die Tradition ist 100 Jahre alt und kommt aus Dänemark. Doch auch in Deutschland gibt es immer mehr Schnullerbäume, etwa in Berlin, Frankfurt, Münster und Köln. Mit den beiden Bäumen im Nells Park und am Mattheiser Weiher ist Trier Vorreiter in Rheinland-Pfalz – lediglich auf einem Krankenhausgelände in Landau gibt es bereits einen Schnullerbaum. Baudezernent Andreas Ludwig findet die Idee klasse: „Es soll eine Hilfe für die Eltern sein. Als zweifacher Vater weiß ich, dass es schwierig sein kann, wenn das Kind den Schnuller abgeben soll.“

Jetzt ist endlich Julius dran: Mit seinem Papa steigt er in den Hubsteiger und fährt einige Meter hoch in die Luft, wo er seinen Nuckel an den Stamm des Kuchenbaums hängt. Seinen Namen verdankt dieser übrigens dem nach Kuchen riechenden Laub im Herbst. Traurig ist Julius – ebenso wie Felix – nicht, als er seinem Schnuller Tschüss sagt, im Gegenteil: die Freude über die spannende Aktion steht beiden ins Gesicht geschrieben. Nur der kleine Nils kann sich nicht so recht mit dem lauten Gerät anfreunden. Einladungen von seinen vier Großeltern, mit ihnen in den Hubsteiger zu kommen, schlägt er mit Kopfschütteln aus, sodass kurzerhand seine beiden Opas in die Luft gehoben werden und den Schnuller des Enkels aufhängen. Eine persönliche Urkunde erhält Nils – ebenso wie alle anderen Kinder an diesem Nachmittag – natürlich trotzdem, selbstverständlich versehen mit dem offiziellen „Schnullerstempel“ der Stadt Trier.

Im Detail

  • Die Bäume befinden sich im Nells Park und am Mattheiser Weiher in der Nähe der Spielplätze.
  • Das Grünflächenamt bietet – abhängig vom Wetter – einmal monatlich einen Termin pro Standort an. Im Nells Park jeden zweiten und am Mattheiser Weiher jeden vierten Donnerstag im Monat, jeweils 15 bis 16 Uhr. Nächster Termin ist der 26. Oktober am Mattheiser Weiher.
 
Bildergalerie
  • Schnullerbaum im Nells Park
  • Helme auf dem Hubsteiger
  • Felix mit seiner Urkunde
  • Stamm des Schnullerbaums

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis