Sprungmarken
26.02.2018

Felssicherungsarbeiten in Pallien gehen weiter

An Seilen gesicherte Bauarbeiter bohren Löcher in den Felsen in Pallien, um dann die Nägel für das Sicherungsnetz anzubringen.
An Seilen gesicherte Bauarbeiter bohren Löcher in den Felsen in Pallien, um dann die Nägel für das Sicherungsnetz anzubringen.

(pe) Mehrere Mitarbeiter der österreichischen Spezialfirma Kaim sichern derzeit hinter den Grundstücken Bonner Straße 65 bis 67a im Auftrag des Tiefbauamts weitere Teile des Felsens an der Kante unterhalb des Weisshauswalds. Dabei bringen sie in einer Höhe von rund 40 Metern ein Fangnetz an, das im Katastrophenfall enorme Lasten abfangen kann.

Der Monat Februar ist für solche Arbeiten günstig, weil dann die Spezialfirmen, die meist aus dem Alpenraum kommen, in ihrer Heimat wegen des Winterwetters nicht draußen arbeiten können und daher noch Kapazitäten frei haben. Zudem sind vor der eigentlichen Felssicherung fast immer Rodungsarbeiten an der Oberkante des Hangs erforderlich. Sie sind aber nur bis Ende Februar zulässig, weil dann die Vegetationsperiode beginnt.

Wenn alles weiter reibungslos läuft, sind die Arbeiten in der Bonner Straße 65-67 a in etwa drei Wochen abgeschlossen. Dort wurde vor der eigentlichen Felssicherung ein rund 700 Quadratmeter großer Teil der Steilböschung von Bäumen und Sträuchern befreit. Danach wird ein rund 700 Quadratmeter großes Drahtgeflecht eingesetzt. Es wird am Fels durch rund 150 Stahlnägel befestigt. Dafür wird jeweils ein rund drei Meter tiefes und acht Zentimeter breites Loch in den Buntsandstein gebohrt.

­Die etwa drei Meter langen Nägel werden nach einem auf drei mal drei Meter angelegten Raster befestigt und mit Mörtel fixiert. Wenn es am Felsen Brutstätten größerer Vögel gibt, werden in dem Fangnetz Einflugöffnungen angebracht. Weil der Fels teilweise bis zu 50 Meter hoch ist, können die Arbeiten nur von erfahrenen Fachkräften durchgeführt werden, die bergsteigerisch an einem Seil gesichert werden.

Das städtische Tiefbauamt investiert jedes Jahr rund 150.000 bis 200.000 Euro in die Felssicherung. 2018 ist das Projekt in der Bonner Straße mit Kosten von knapp 135.000 Euro mit Abstand das größte Vorhaben. Auf der Liste stehen außerdem noch die Entfernung von Baum- und Strauchbewuchs im Bereich von der Palliener Straße 9 bis zum Mühlenweg 1, die Sicherung von einzelnen ab-sturzgefährdeten Hangbereichen durch Felsnägel auf dem Grundstück In der Trift 1 sowie ein ähn-liches Projekt in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses Zewen.

Grundlage für die jährlichen Sicherungsarbeiten ist das städtische Felskataster. Seit 2006 wird die Datenbank nach vorher festgelegten Kontrollintervallen aktualisiert. Das Tiefbauamt ist im Stadtgebiet für eine insgesamt rund 46 Kilometer lange Strecke mit Felsen und Steilböschungen zuständig. Sie sind in Bauwerksklassen und Gefährdungsstufen eingeteilt. Dabei geht es unter anderem um die Höhe, die Böschungsneigung, die Stärke des Bewuchses, die Struktur von Wasseradern sowie den Verwitterungsgrad des Gesteins. Anhand dieser Daten sowie mit Blick auf die Nutzung angrenzender Flächen, zum Beispiel mit Spielplätzen und Wohngebäuden, wird festgelegt, wie hoch das Gefährdungspotenzial jeweils ist und wo zuerst eine zusätzliche Sicherung erforderlich ist.

Hinweis an die Redaktionen: Unter Downloads finden Sie das zur Veröffentlichung freigegebene Bild in hoher Auflösung. Bitte geben Sie als Bildnachweis Presseamt an.

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis


Downloads