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26.05.2017 | Aus dem Stadtrat

Parkgebühren steigen erstmals seit sechs Jahren

Das geräumige City-Parkhaus der Stadtwerke Trier bietet vergleichsweise günstige Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone.
Das geräumige City-Parkhaus der Stadtwerke Trier bietet zu vergleichsweise günstigem Tarif 950 Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Fußgängerzone. Foto: SWT

Seit 2011 waren die Parkgebühren in Trier stabil, nun steht eine Anpassung an den allgemeinen Lohn- und Preisindex bevor: Der Stadtrat folgte mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren in der Innenstadt von 1,60 auf 1,80 Euro pro Stunde anzuheben. Trier liegt damit im Vergleich der Großstädte bundesweit im Mittelfeld. Vom „richtigen Maß“ sprach Thomas Albrecht (CDU), Rainer Lehnart (SPD) von einer „vertretbaren Erhöhung“, Mateusz Buraczyk (Die Linke) von einer „notwendigen“ und  Michael Frisch (AfD) von einer „moderaten“ Maßnahme.

Neben dem Anstieg des Stundentarifs auf 1,80 Euro in der Innenstadt wurde für die Zone 2, also alle bewirtschafteten Parkplätze außerhalb des Alleenrings, eine Anhebung von 80 auf 90 Cent beschlossen. Ausgenommen von der Erhöhung sind Stellplätze, an denen noch mit Parkuhren abgerechnet wird, da sich eine Umrüstung auf den neuen Tarif nicht mehr lohnt. Die Parkuhren werden nach und nach durch Parkscheinautomaten ersetzt.

Ein wichtiges Argument für die Gebührenerhöhung war der Vergleich mit dem ÖPNV: Die Bustickets im Verkehrsverbund Region Trier haben sich seit 2011 spürbar verteuert, so dass die Konkurrenzfähigkeit des im Vergleich zum Privatauto umweltfreundlicheren Verkehrsmittels in Frage gestellt war.

Kritik und insgesamt vier Nein-Stimmen gab es dennoch seitens der UBT und FDP. Christiane Probst (UBT) warnte vor einem Attraktivitätsverlust für Trier, während Tobias Schneider (FDP) sich grundsätzlich gegen Gebühren- und Steuererhöhungen aussprach, so lange die Stadt ihre eigenen Einsparpotenziale nicht ausgeschöpft habe.

Konsens mit dem Einzelhandel

Keine Mehrheit fand ein Änderungsantrag der Grünen, den Parktarif in der City auf zwei Euro zu erhöhen. Um eine echte Lenkungswirkung zu erzielen und „die Autos von der Straße zu bekommen“, sei ein deutlicherer Abstand zwischen den Gebühren für Straßenparkplätze und dem Parkhaustarif erforderlich, begründete Thorsten Kretzer den Vorstoß. Bis auf die Linke lehnten die übrigen Fraktionen den Antrag ab. Unter anderem, weil sich Rat und Verwaltung in den vorgeschalteten Gesprächen mit den Vertretern des Einzelhandels, der Hotellerie und Gastronomie auf einen Stundentarif von 1,80 Euro verständigt hatten. Dieser für die Akzeptanz des Parkraumkonzepts wichtige Konsens dürfe nicht einseitig wieder aufgekündigt werden, betonte Rainer Lehnart.

In den Anlagen der SWT steigt die Parkgebühr ab Juni von 1,50 auf 1,70 Euro pro Stunde. Sie ist damit wie bisher zehn Cent günstiger als bei den Parkplätzen im öffentlichen Raum. Die Abrechnung erfolgt im Halbstundentakt, wobei die ersten 30 Minuten 80 und die zweiten 90 Cent kosten. Zwischen 22 und 7 Uhr gilt ein Maximaltarif von 3,40 Euro, ebenso an Sonn- und Feiertagen. Die SWT haben zuletzt viel in ihre Parkhäuser investiert, von generellen Renovierungen bis hin zu einem parkhausinternen Leitsystem mit Einzelplatzanzeigen. Die sieben Anlagen mit insgesamt 3200 Stellplätzen sind rund um die Uhr geöffnet. Neuester Service ist das Komfort-Parken: Mit der SWT-Parkkarte an der Windschutzscheibe öffnet sich die Schranke bei der Ein- und Ausfahrt automatisch, zugleich wird die Gebühr abgebucht.

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