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03.11.2017

Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ in Trier

(pe) 2017 jährt sich die russische Revolution die mit dem Sturz des Zaren im Februar 1917 ihren Ausgang nahm, zum 100. Mal, Vor diesem Hintergrund, aber auch mit Blick auf das große Karl-Marx-Jubiläumsjahr 2018 ist vom 6. bis 24. November die Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter – eine Weltbewegung“ im VHS-Foyer im Palais Walderdorff zu sehen. Veranstalter sind die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Deutsche Historische Museum in Berlin. Das Konzept stammt von dem Historiker und Autor Gerd Koenen, der im Rahmenprogramm der Ausstellung sein neues Buch zu dem Thema vorstellt.

Der Putsch der Bolschewiki unter Führung Lenins, der zur Oktoberrevolution mystifiziert wurde, war die Geburtsstunde des Kommunismus. Die Philosophie von Karl Marx lieferte dafür zentrale ideologische Grundlagen. Die Parteien der Kommunistischen Internationale verlangten totale Hingabe und absolute Disziplin. Sobald eine von ihnen die Macht errungen hatte, mussten sich alle Bürger dem neuen Regime unterordnen. Dieser gewaltsam durchgesetzte totalitäre Anspruch hat zahllose Existenzen zerstört, Millionen Menschenleben vernichtet und immense geistige Verwüstungen hinterlassen.

Zugleich aber mobilisierten die Kommunisten zu ihren Hochzeiten einen erstaunlichen Enthusiasmus sowie große intellektuelle und künstlerische Energien. Dann kam der Kollaps zahlreicher sozialistischer Staaten nach 1989, aber auch der Aufschwung Chinas mit der bis heute ungebrochenen Diktatur der Kommunistischen Partei. Die Ausstellung im Palais Walderdorff zeigt in über 200 historischen Fotos, Dokumenten und Schaubildern diese erstaunliche Entwicklung. Dabei geht es auch um das Verhältnis zum Faschismus, die Rolle der Befreiungsbewegungen in den Entwicklungsländern und die Rolle der Frauen im Sozialismus.

Gerd Koenen stellt am Dienstag, 14. November, 19.30 Uhr, Beletage des Palais Walderdorff sein Buch „Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus“ vor. Er beschreibt eine geistige Bewegung, die aus dem kulturellen Kanon des 19. Jahrhunderts hervorging, und erläutert, wie aus der reinen Idee politische Systeme mit Terror und Gewalt entstehen konnten und warum es trotzdem nötig ist, auch die heutige Gesellschaft an diesem Konzept zu messen. Der 1944 geborene Koenen studierte Geschichte und Politikwissenschaften. Seit 1967 war er ein langes „rotes Jahrzehnt“ lang Aktivist linksradikaler Organisationen. Später arbeitete er unter anderem als Verlagslektor, Journalist und Schriftsteller. Die Buchvorstellung in Trier findet in Kooperation mit dem Karl-Marx-Haus statt.

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