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Pressemitteilung der BÜS-Bürgerservice GmbH

Trierer Bürgerservice stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung

  • Alle Geschäftsbereiche werden uneingeschränkt fortgeführt
  • Ziele sind die dauerhafte Sanierung und Fortführung des Bürgerservice
  • Beschäftigungs-, Service- und Beratungsgesellschaft (BSB GmbH) ist nicht betroffen

Trier, 7. Oktober 2015 – Die Trierer Bürgerservice GmbH hat heute beim Amtsgericht Trier einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das gemeinnützige Unter-nehmen stellt damit die Weichen für eine Sanierung, Entschuldung und Fortführung des Betriebes mit aktuell 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Alle Geschäfts- und Qualifizierungsbereiche der Bür-gerservice GmbH werden auch nach Stellung des Insolvenzantrages uneingeschränkt und unter der bisherigen Geschäftsführung mit Zustimmung des Insolvenzgerichts fortgeführt.

Der gemeinnützige sozialorientierte Bürgerservice besteht als GmbH bereits seit 1993 und nimmt sich vor allem der Menschen an, die auf dem Arbeitsmarkt aufgrund mangelnder Qualifizierung, durch Langzeitarbeitslosigkeit oder Beeinträchtigungen und Behinderungen benachteiligt sind. Das Unternehmen befindet sich seit 2011 in einer ausgedehnten Restrukturierungsphase, die vor allem in der stetigen Kürzung arbeitsmarktpolitischer Mittel begründet liegt.

Bereits in der Vergangenheit wurden Betriebsstandorte in der Region aufgegeben und die Mitarbeiter-zahl sozialverträglich um ca. 200 Beschäftigte reduziert. Eine von der Gesellschafterin Stadt Trier im Jahr 2014 erstmals in der Unternehmensgeschichte geleisteten Zahlung in das Eigenkapital der Gesellschaft war zur nachhaltigen Stabilisierung, vor allem angesichts der aufgelaufenen Sanierungs- und Abwicklungskosten und der negativen Jahresergebnisse, nicht ausreichend.

Daher hat sich die Geschäftsführung noch vor Eintritt einer drohenden Zahlungsunfähigkeit entschlos-sen, das Instrument eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu beantragen und damit die Voraussetzung für eine dauerhafte Sanierung und Fortführung des Geschäftsbetriebes zu schaffen. Eine Insolvenz in Eigenverwaltung ermöglicht es dem Unternehmen, die weitere Restrukturierung selbst durchzuführen. Das Unternehmen wird dabei von der Trierer Sanierungsexpertin Christine Frosch des ortsansässigen Beratungshauses DHPG begleitet.

Die Beschäftigungs-, Service- und Beratungsgesellschaft mbH (BSB GmbH) ist als 100%-ige Tochter der Bürgerservice GmbH nicht vom Insolvenzantrag der Mutter betroffen und führt den Geschäftsbe-trieb unvermindert weiter.

Aktuelle Stimmen zum Insolvenzantrag in Eigenregie

Horst Schneider, Geschäftsführer des Trierer Bürgerservice: „Wir schreiben derzeit erstmals seit einigen Jahren wieder schwarze Zahlen. Es zeigt sich, dass unsere bisherigen Anstrengungen allmählich Früchte tragen und unser Geschäftsmodell tragfähig ist, auch und für die benachteiligten Men-schen, denen wir dauerhaft Beschäftigung anbieten. Das kann aber nur nachhaltig gelingen, wenn wir uns von Altverbindlichkeiten entlasten können. Daher haben wir uns entschlossen, diese besondere Form der sanierenden Insolvenz zu beantragen.
Unsere Kunden brauchen sich um die Erledigung ihrer Aufträge keine Sorgen zu machen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch weiterhin motiviert und fachgerecht zu Werke gehen und das in das Unternehmen Bürgerservice und seine Leistungsfähigkeit gesetzte Vertrauen rechtfertigen.“

Gerhard Fuchs, Betriebsratsvorsitzender des Trierer Bürgerservice: „Insolvenz hört sich zunächst bedrohlich an. Selbstverständlich erhoffen wir uns, dass genau dieses Verfahren geeignet ist, die Anstrengungen der letzten Jahre zu einem positiven Abschluss zu bringen und die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen zu sichern. Daher unterstützen wir den von der Geschäftsführung gestellten Antrag auch und gerade im Interesse der gesamten Belegschaft.“

Christine Frosch, Partnerin und Sanierungsexpertin bei der DHPG: „Der Trierer Bürgerservice leistet einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsmarkt dieser Region. Die in der Vergangenheit eingelei-teten Maßnahmen zeigen bereits erste Wirkung. Nun gilt es, diesen Weg konsequent, unter Beteiligung aller Mitwirkenden, weiterzugehen und so die Entschuldung des Betriebes zu ermöglichen.“

Pressekontakte:

  • Brigitte Schultes
    DHPG
    Marie-Kahle-Allee 2
    53113 Bonn
    brigitte.schultes@dhpg.de
    Tel.: +49 228 81000 0
  • BÜS-Bürgerservice gGmbH
    Sekretariat der Geschäftsführung
    Monaiser Str. 7
    54294 Trier
    sekretariat@bues-trier.de
    Tel.: +49 651 -8250-101

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