Sprungmarken
28.01.2015 | Karl Marx-Ausstellung

Jensen weist Schartz-Kritik zurück

Offener OB-Brief: Landrat verschweigt Einnahmen und wirtschaftliche Effekte bei Karl Marx-Ausstellung für Trier und die Region

Porträt OB Klaus Jensen
Oberbürgermeister Klaus Jensen
In einem offenen Brief hat Oberbürgermeister Klaus Jensen den Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, Günther Schartz, aufgefordert, anstelle der ungerechtfertigten Kritik an den Kosten der für 2018 geplanten Karl Marx-Ausstellung die parteiübergreifenden Anstrengungen zu unterstützen, im 200. Geburtsjahr des weltberühmten Sozialphilosophen das nationale und internationale Interesse auf Trier und die Region zu lenken. Schartz unterschlage bei seiner Kostenkritik völlig die zu erwartenden Einnahmen und wirtschaftlichen Effekte für die Stadt und die Region. Beide könnten von dem Großereignis mit einer attraktiven Ausstellung profitieren.

Der Brief hat folgenden Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Schartz,

aus gegebenem Anlass sehe ich mich als Oberbürgermeister des Oberzentrums Trier und Initiator der Karl-Marx-Ausstellung veranlasst, Ihre Kritik an den Planungen des Landes und der Stadt zum Karl-Marx-Jahr 2018 öffentlich zurückzuweisen.

Bei Ihrer Forderung, die Kosten von 5,6 Mio. Euro besser für Polizeipersonal und Musikvereine auszugeben, unterschlagen Sie völlig die erwarteten Einnahmen und wirtschaftlichen Effekte für die Stadt und die Region. Diese Effekte mussten Ihnen bekannt sein. Wie manche Reaktionen, beispielsweise in Leserbriefen, zeigen, wurden Bürgerinnen und Bürger in dem Glauben, dieses Geld stünde bei einer Streichung der Ausstellung für andere Dinge zur Verfügung, bewusst in die Irre geführt. Auch als Vorsitzender der „Initiative Region Trier“ muss ich leider feststellen, dass mit Ihrer ungerechtfertigten Kritik am Ausstellungsprojekt nicht nur der Stadt Trier, sondern auch dem Landkreis, der Region und dem Land Schaden zugefügt wird. Ich erwarte daher, dass Sie anstelle dieser Kritik die parteiübergreifenden Anstrengungen unterstützen, 2018 das nationale und internationale Interesse auf Trier und die Region zu lenken. Dabei bleibt festzustellen:

  1. Der 200. Geburtstag des weltberühmten Sozialphilosophen stößt schon jetzt auf vielfältiges Interesse. Es wäre nicht nur eine verpasste Chance, sondern zudem eine unverzeihliche Blamage, würden wir das Jubiläum den anderen „Karl-Marx-Städten“ Bonn, Brüssel oder London überlassen.
  2. Die umfangreichen Aktivitäten (drei Ausstellungen plus Karl-Marx-Haus, Veranstaltungen, Symposien usw.) werden neben den Kooperationspartnern Land, Stadt, Bistum und Friedrich-Ebert-Stiftung durch viele andere Institutionen aus Kultur oder Wissenschaft erweitert. Dies unterstreicht die Bedeutung und Tragfähigkeit des Karl-Marx-Jubiläums in eindrucksvoller Weise.
  3. Den veranschlagten Kosten von 5,6 Mio. Euro werden analog der Konstantin-Ausstellung 2007 Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Sponsorenmittel, Zuschüsse sowie Verkaufserlöse gegenüber stehen. Bekanntlich konnte bei dem Konstantin-Projekt sogar ein Gewinn erzielt werden.
  4. Die regionale Wertschöpfungskette wird sich nicht zuletzt wegen eines zu erwartenden hohen Anteils an überregionalen und internationalen Gästen auf eine zweistellige Millionensumme belaufen. Bei der Konstantin-Ausstellung betrug die Wertschöpfung mindestens 28 Mio. Euro.
  5. Nach Aussage der Touristiker gibt es signifikante Nachhaltigkeitseffekte in den Folgejahren, ablesbar nach der Konstantin-Ausstellung und der Heilig-Rock-Wallfahrt. Nicht zuletzt wegen der hohen Marketing-Effekte sprechen sich Hoteliers, Einzelhändler, die Kammern und viele andere entschieden für das Projekt einer qualitativ hochwertigen Karl-Marx-Ausstellung 2018 aus.

Sehr geehrter Herr Schartz, als Landrat des Kreises Trier-Saarburg liegt es sicher auch in Ihrem Interesse, dass sich die Stadt Trier als Museums- und Kulturstandort weiter profiliert. Ihre Verbandsbürgermeister und Touristiker bestätigen mir immer wieder, wie sehr auch das Trierer Umland von Großereignissen wie diesem in der Moselmetropole profitiert.

In Ihrer bisherigen Kritik wurden die entscheidenden Pluspunkte des Karl-Marx-Jahres 2018 nicht gewürdigt. Ich freue mich auf Ihre künftige Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Klaus Jensen
Oberbürgermeister“

Archiv

Pressemitteilungen nach Zeitraum filternZeige Artikel von


bis