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07.10.2015

„Die Stadt braucht den BÜS“

Keine weiteren Finanzhilfen, aber Unterstützung für neuen Konsolidierungsprozess

(La.) Der Stadtrat hat am Dienstagabend die wirtschaftliche Situation der gemeinnützigen Gesellschaft zur Integration Arbeitsloser mbh, BÜS, beraten und entschieden, dem Integrations- und Eingliederungsunternehmen keine weitere Unterstützung außerhalb eines formalen Planverfahrens zu kommen zu lassen. Im Gespräch waren eine Finanzspritze in Höhe von 1,8 Millionen Euro sowie der Ankauf des BÜS-Betriebsgrundstücks durch die Stadt zum Preis von 4,5 Millionen Euro. Stattdessen soll der BÜS über ein sogenanntes Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung erhalten und nachhaltig saniert werden. Nach Einschätzung von Rat und Verwaltung bestehen hierzu gute Chancen.

„Mit einer eigenverantwortlichen Insolvenz werden gute Voraussetzungen für eine Fortführung des Unternehmens geschaffen“, bekräftigten Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Bürgermeisterin Angelika Birk, zugleich Triers Sozialdezernentin, die Bedeutung des BÜS für die Stadt. Beide hatten sich in den zurückliegenden Wochen intensiv mit der Frage beschäftigt, wie dem BÜS am besten und auf Dauer geholfen werden kann, die momentanen Finanzschwierigkeiten zu überwinden.

„Der BÜS macht einen tollen Job, aber es fehlt langfristig an Liquidität“, umschrieb OB Leibe das Dilemma. Der jetzt einzuschlagende Weg eröffne am ehesten günstigste Perspektiven, zumal es Anzeichen für eine wirtschaftliche Stabilisierung gebe. Birk und Leibe stellten klar, auf den BÜS nicht verzichten zu wollen. Er habe sich mit großen Erfolgen vor allem um die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsprozess verdient gemacht. „Der BÜS hat in der Vergangenheit gezeigt, wie wichtig seine Funktion im kommunalen Sozialsystem ist“, so Birk. Man werde als Stadt im Rahmen der politischen Gestaltungsmöglichkeiten alle Unterstützung leisten, um das Unternehmen fortführen zu können.

Der BÜS war, nicht zuletzt aufgrund vielfach geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, in jüngster Zeit trotz verschiedener Sanierungsschritte in Schwierigkeiten geraten. Mit einer Kapitalzuführung im April letzten Jahres von zwei Millionen Euro durch die Stadt, die mit 49 Prozent am BÜS beteiligt ist, konnte der negativen bilanziellen Entwicklung des Unternehmens nur bedingt entgegengewirkt werden. Das ablehnende Votum des Rates für eine neuerliche Finanzzuweisung beinhaltet zugleich die Aufforderung an die Stadt Trier als Gesellschafterin, den „weiteren Prozess mit dem Ziel des Fortbestands des Unternehmens aktiv zu unterstützen“. 

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