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19.12.2014 | Zum 200. Geburtstag

Karl-Marx-Ausstellung 2018 auf den Weg gebracht

Karl Marx, hier in einem Porträt von Emil Dreyer. © Stadtmuseum Simeonstift Trier (Dauerleihgabe der Friedrich-Ebert-Stiftung)
Karl Marx, hier in einem Porträt von Emil Dreyer. © Stadtmuseum Simeonstift Trier (Dauerleihgabe der Friedrich-Ebert-Stiftung)

Große Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. Das gilt natürlich auch für den 200. Geburtstag des Sozialphilosophen und Gesellschaftstheoretikers Karl Marx, der am 5. Mai 1818 in der Trierer Brückengasse 664, der heutigen Brückenstraße 10, in einem barocken Bürgerhaus das Licht der Welt erblickte.

Der Rat fasste nunmehr mit großer Mehrheit bei Enthaltungen der AfD und FDP den Grundsatzbeschluss, sich als Marx-Geburtsstadt an einer Ausstellung über den „weltweit wirkmächtigen Deutschen“ zu beteiligen. An dem Großprojekt wirken das Land Rheinland-Pfalz, die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Bistum mit.

Aus Anlass des Jubiläums ist ein vielfältiges Programm mit wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen vorgesehen, um an das Werk des politisch einflussreichen Gelehrten zu erinnern. Im Mittelpunkt soll die gemeinsam von Stadt und Land ausgerichtete Ausstellung über das Leben und Wirken von Karl Marx stehen. Sie richtet sich an ein nationales und internationales Publikum und wird mit dem Landesmuseum und dem Stadtmuseum Simeonstift an zwei Standorten gezeigt.

Eigene Gesellschaft geplant

Zur Vorbereitung und Durchführung gründen das Land und die Stadt die „Karl Marx 2018-Ausstellungsgesellschaft mbH“, wobei Mainz drei Viertel (rund 19.000 Euro) und die Stadt ein Viertel (gut 6000 Euro) des Stammkapitals übernehmen. Die Projektkosten der Ausstellungsgesellschaft betragen insgesamt 5,6 Millionen Euro. Es ist davon auszugehen, dass die erwarteten Einnahmen durch Eintrittsgelder, Führungen, Publikationen oder Spenden und Zuschüsse die Ausgaben wesentlich verringern werden. Ähnlich war es bei der Konstantin-Ausstellung 2007, als die Schlussbilanz einen Gewinn von rund 200.000 Euro auswies.

Beide Ausstellungsorte werden das Wirken und Handeln von Karl Marx im Kontext seiner Zeit präsentieren. Es geht um den Geburtsort Trier mit den ersten Prägungen des jungen Marx, die Studienorte Bonn und Berlin, Köln als erste Wirkungsstätte des jungen Journalisten und um die weiteren Stationen Paris, Brüssel und London im bewegten Leben des Sozialtheoretikers. Hingegen sollen weder die Inanspruchnahme von Karl Marx im 20. Jahrhundert durch Bewegungen und Herrschaftssysteme noch die ideologischen Schlachten des vergangenen Jahrhunderts wesentlicher Bestandteil der beiden Ausstellungen sein.

Unter dem Titel „Generation Marx“ wird sich die Ausstellung im Stadtmuseum Simeonstift der Frage widmen, in welcher Weise die Geburtsstadt Trier Karl Marx prägte. Aufgezeigt werden ein Porträt der Stadt um 1820 mit den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der sozialen Lage der Bevölkerung. Ein weiterer Themenkomplex widmet sich den Familien Marx und Westphalen und deren jeweiliger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Situation. Thematisiert wird zudem das wechselvolle Verhältnis der Stadt Trier zu ihrem „großen Sohn“. Dabei wird ein Bogen von 1818 bis zur Gegenwart geschlagen.

Oberbürgermeister Klaus Jensen ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass die herausragende Persönlichkeit von Karl Marx im großen Jubiläumsjahr 2018 in Trier „ganz klar im Mittelpunkt“ stehe und das städtische Geschehen in vielfältiger Weise beleben werde.